Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Abmarsch  Letzte Herbstboten  Blick �ber die Runde  Wo bleibt ihr?  na endlich  Kommt die Fotografin auch?  Erfrischungskakao  Wie anders herum?  zur�ck zum Auto  Sitz auf Baumstamm  Jetzt bitte runter  Klirrende Kälte  Busy busy  The pretty face  Nur f�r den Fotografen  Bald reicht's  Schluss 

<<<... Das Jahr beginnt warm und regnerisch. Die Böller enthalten dank neuer EU-Richtlinien mehr als doppelt so viel Schwarzpulver als bisher, so dass es den Zweibeinern leichter fällt, sich die Finger abzuschiessen.
Im Fernsehen zeigt die BBC die Jools' Annual Hootenanny mit toller Musik, die Herrchen aus allen Lautsprechern röhren lässt, so dass ich die Knallerei unserer Nachbarn gar nicht richtig hören kann.
Weil ich so tapfer bin, muss ich mir dann um 1 Uhr Ortszeit hier 15 Minuten Feuerwerk über der Themse angucken, als ob die Knallerei aus den Lautsprechern sich irgendwie unterscheidet vom Knallen in der Straße.
Trotzdem, so cool wie in diesem Jahr bin ich wohl noch nie ins Neue Jahr gerutscht. Mit sechs Jahren ist halt alles etwas einfacher.

Wie die Bilder verraten, ist der Winter heuer immer noch nicht angekommen. Fast im Gegenteil. Kaum habe ich das Auto verlassen (Bild 1) begegnen mir noch Äpfel an den Bäumen, die bei der letzten Ernte nicht gepflückt worden sind (Bild 2). Die Wiesen sind noch immer grün (Bild 3) und meine Menschen noch immer zu langsam für mich. So wird Bild 4 fast zu einem Suchbild, hätte ich mich nicht genau in die Mitte platziert und meine weiße Brust in die Sonne gehalten. Wenn man mich aber lieb ruft, komme ich sofort (Bild 5) und warte auch gleich noch auf die Fotografin (Bild 6). Einen kühlen Schluck aus einer schönen Matschpfütze (Bild 7), einmal Modellsitzen im flachen Sonnenschein (Bild 8) -was heißt hier dreh dich mal um? ich fall ja so schon fast den Hang runter- und dann geht es beschleunigten Schrittes wieder zurück zum Auto (Bild 9). Ein typischer Wochenendspaziergang, trocken überstanden.

 

Die Welt steht nicht mehr lange; Kältehoch Dieter hat Deutschland fest im Griff mit hiesigen Temperaturen zwischen -12 und -6° C und mein Alter fährt per Motorrad zum Dienst, nur weil die Sonne scheint.
Aber fangen wir von vorne an: Sonntag gehört Herrchen uns, auch wenn es noch Abschlussprüfungen zu konzipieren gilt und mehrere Schülerabgaben auf Korrektur warten und irgendwelche Server auf USB Sticks eingerichtet werden müssen.
Also geht es ab in den Wald. Gleich zu Beginn zeige ich Frauchen, dass ich den Sitz auf einem Baumstamm immer noch beherrsche wie ein ganz Junger (Bild 10+11), aber dann schleiche ich mich fort, um nicht dauernd fotografiert zu werden (Bild 12). Auf Zuruf komme ich aber, gehorsam wie ich nun mal bin, zurück, um auf den Resten einer uralten Eiche einige Minuten für den nimmersatten Fotografen zu posieren (Bilder 13-16). Herrchen sieht man an, wie glücklich er darüber ist, sein Motorrad wieder aus der Werkstatt zurück zu haben. Gestern war ich mit ihm in der Stadt, um es abzuholen, und er hat sich gleich noch ein paar ganz dicke Handschuhe gekauft, sich dann auf seine Maschine geschwungen und ist für Frauchen und mich als Eskorte nach Hause gefahren. Das hat ihm trotz der Temperaturen so viel Spaß gemacht, dass er bis zu einem etwaigen Schneefall erst einmal wieder nur mit dem Motorrad fahren mag.
Ich kann ihn irgendwie verstehen; mir ist dieser kalte Dieter auch viel lieber als irgendeine heiße Emma im Sommer, die mich mit 36° C im Schatten niedermachen will.

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