Meine Züchter, Siggi
und Udo, dachten schon, ich komme gar nicht. Als Fräulein Amelie,
meine ledige Mutter, die mit ihrem Halbbruder Com-Barry
zusammen in Linz am Rhein
wohnt, zunächst mit einer Steißlage begann, war der Schrecken gross.
Als sie danach aber einen Welpen nach dem anderen fast im Stundentakt auf
die Welt brachte, da war die Welt in Ordnung; bis auf ein klitzekleines Detail:
alle waren Mädchen, eine nach der anderen.
Ich kam als letzter, so zu sagen als Clou.
Udo veröffentlichte unsere Geburt gleich im Internet
--Wurfmeldung 09.10.2005 1 Rüde - 7 Hündinnen (vermittelt)-- und so fanden Gene + Monika im Internetcafé ihres Hotels auf Gran Canaria
heraus, dass ich der einzige Rüde im ganzen Wurf war. Da ich darüberhinaus
auch noch hoffnungslos überbucht war, gratulierten sie brav per Telefon
und fanden sich damit ab, zu Weihnachten keinen Hund ins Haus zu bekommen.
Monika aus Linz an der Donau
(wenn das kein Omen war) weinte kurz, aber mir sagte man gar nichts.
So verbrachte ich die ersten Tage mit geschlossenen Augen in der Welpenkiste,
trank so viel ich bekommen konnte und schlief, so lange ich durfte.
Als einziger Junge unter sieben Mädchen (die Erwachsenen mal nicht gerechnet)
erkämpfte ich mir rasch eine Sonderstellung im Herzen aller.
Und auch Gene + Monika vergaßen mich nicht. Als mich der erstplatzierte Interessent nicht haben wollte, rückten sie sofort nach und kamen mich zum ersten Mal besuchen ... >>>
Natürlich habe ich mich nicht gleich in sie
verliebt oder so etwas. Im Gegenteil, ich habe ganz lässig auf dem Tisch
gelegen und gepennt, schließlich ist mir meine Familie und vor allem
meine Ruhe wichtiger als irgend welche Besucher. Aber sie blieben hartnäckig
und kamen immer wieder. Aber davon erzähle ich auf der nächsten
Seite.
Hier noch ein paar Worte zu den Fotos oben, die alle von Udo Augsburg gemacht
wurden. (Das soll ich erwähnen, denn er hat das Copyright für diese
Bilder!)
Als erstes sieht man mal meine Mutter: Fräulein
Amelie vom Kupferglöckchen, daneben steht mein Vater Isaak
vom Alten Holz. Die beiden haben sich nur kurz gesehen, dann war es passiert.
Jetzt will er nichts von uns wissen, zahlt nicht mal Alimente und deshalb
muss ich verkauft werden; die Welt ist grausam.
Bild 3 zeigt mich im stolzen Alter von 4 Stunden irgend wo im Kampf an der
Milchbar. Bild 4 beweist, dass sich auch am 4. Tag noch keine Ordnung eingestellt
hat, die Damen drängeln wie im Winterschlussverkauf. Am 5. Tag dann zeigt
sich Muttern schon wieder etwas erholter, vielleicht weil wir gerade allesamt
eingepennt sind. Dass wir nicht wachsen, sondern explodieren beweist Bild
6, Fellpflege am 11. Tag, wir sind schon mehr als ein Maulvoll.
Aber auch mit 16 Tagen fallen wir nach dem Essen einfach um und pennen irgendwo in der Welpenkiste, die uns aber ab Tag 19 schon etwas zu klein, oder sollte
ich sagen: zu langweilig wird, vgl Bild 8. So übernehmen wir ab dem 19.
Tag Siggis Küche (Bild 9).
Aber auch mit 22 Tagen überrascht uns der Schlaf noch mitten im Spiel
und wir fallen einfach um, wo wir gerade sind (Bild 10). Wenn wir aber wach
sind, dann zeige ich den Damen, dass auch ein Mann voller Mut steckt. Wie
man sieht (Bild 11) habe ich das neue Monster völlig unter Kontrolle.
Mit 31 Tagen dürfen wir endlich zum Spielen hinaus in den Hof (Bild 12).
Dass ich nicht nur penne, beweist Udo mit dem Foto vom 34. Tag: besonders
in den Abendstunden bin ich manchmal ganz schön zackig unterwegs.
Das "Hintergrundsbild" wie Bild 14 wurde am 35. Tag aufgenommen,
gerade als ich mich unbeobachtet fühlte und mir die Nase kratzen wollte.
Am 39. Tag habe ich dann den Versuch unternommen, Com-Barry den Knochen zu
klauen (Bild 15) und es hat geklappt. Nun überlege ich nur, ob er schon
Angst vor mir hat oder ob er mich noch nicht richtig ernst nimmt.
Tag 40, wieder steht nichts Aufregendes in der Zeitung. Tag 43: wieder wird
man mit der Kamera verfolgt, obwohl ich eigentlich nur in Ruhe ein Stück getrockneten Pansen zerkauen
will. Und wenn man einnickt, kommt eine von den Schwestern, hier Angelina
(Bild 18), und missbraucht einen als Kopfkissen. Das ist zwar besser als das
lästige Ins-Ohr-Zwicken, das einige gerade perfektionieren, aber ich
bin doch gespannt, wie das Leben als Einzelkind werden wird ...
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