Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

erstes Beschnuppern Alle Babies sind schon da... Kurzer Besuch beim Züchter Erst drohen, dann wildes Herumtollen und dann alle friedlich zusammen. Lieber erst nur schauen. Aufforderung zum Spiel! Rein in die Meute Auch Riesen verlieren ihren Schrecken! Und nun zur Arbeit! Rasputin im Geschirr Die Nachrichten taugen nichts Endlich Ruhe! Es ist gemütlich. An der Leine folgen Bedrängnis überleben Unter raschelnden Planen    

<<<... Das Jahr der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland ist da und ich bin bereit! Bevor wir die Entscheidung treffen, für welche Nation wir die Krallen drücken, muss ich noch jede Menge lernen.
So fing schon der Neujahrstag wieder mit einer neuen Erfahrung an: kleine Menschen. Die sind mindestens so tapsig wie ich, viel, viel lauter, viel, viel älter, aber noch nicht meine Gewichtsklasse, diese Leichtgewichte (vgl. Bilder 1 + 2). Gemeinsamkeiten: wir geben alle Laut, wenn wir Fressen wollen und nach dem Fressen können wir gut schlafen. Unterschiede waren auf den ersten Blick nicht feststellbar, die großen Menschen haben sich mit den kleinen Menschen genau so albern benommen wie mit mir.

Am 6. Januar kurzer Besuch bei Mama und Schwester. Früher war Schwester Antonia viel "dicker" als ich, heute habe ich 100 Gramm mehr als sie, 15,8 kg genau. (Bilder 4 + 5)
Es ist ein anstrengender Tag, erst im Park ein junger Jack Russel, rannte wie eine Ratte auf Speed um mich rum, dann noch Toben mit Antonia, Mama und Onkel Barry (Bilder 3 + 6). Na wenn das kein Trainingslager war für die morgigen Welpenstunden.

Auch auf der Wiese in Mehlem gilt die Grundregel, erst mal schauen, was so los ist (Bild 7). Als zweit Jüngster muss man schon ein wenig aufpassen, aber die meisten wollen wohl wirklich spielen (Bild 8) und so bin ich ganz schön schnell rein ins Getümmel (Bild 9) und habe nicht mal Angst vor einem siebzehn Wochen alten Irish Wolfshound gezeigt (Bild 10). Danach beim ernsthaften Unterricht galt ich leider noch als ein wenig unkonzentriert (Bild 11), aber die Mutprobe mit dem Tunnel habe ich als Bester bestanden. Ich bin sogar sieben Mal hin- und hergeflitzt (weil es ein prima Versteck war, wenn die anderen Tölpel zu rabiat wurden). Sah unheimlich mutig aus, weil keiner gewußt hat, dass ich schon als Baby mit einem Tunnel gespielt habe.
Nächste Woche Samstag gehe ich aber in eine andere Gruppe; ich habe da schon eine im Auge, da gibt es noch zwei oder drei andere Bäris!

Am Sonntag haben wir die Berner vom Rhein-Sieg-Verein getroffen. Rasputin, 2 Jahre alt, sah genau so aus, wie ich auch mal aussehen will (Bild 12). In Rheinbach üben die Jungs und Mädchen Wagen ziehen, weil wir ja mal ursprünglich zum Ziehen von Milchkannen gebraucht wurden. Aber wegen meines jugendlichen Alters durfte ich natürlich nur mal kurz zugucken.

Ab und zu muss ich inzwischen auch alleine auf das Haus aufpassen, während sich meine Zweibeiner in der Welt herum treiben. Am Anfang war das ganz schön langweilig, aber inzwischen lese ich regelmäßig die Stadtteilzeitung. Wie man in Bild 13 sieht, bin ich allerdings ein ziemlich kritischer Leser, ich zerreisse so gut wie jeden Artikel.

Heute wäre eigentlich wieder Welpenschulung dran gewesen, aber kein Schwein war da. Naja, das ist übertrieben, ein Mini-Samojede war da, sonst nix! Da bin ich lieber mit Herrchen auf's Feld gegangen. Ein Kaninchen hat mich dort fast über den Haufen gelaufen, aber sonst war da auch nicht viel los. Nur zu Fressen habe ich einiges gefunden, wurde zwar immer gleich fürchterlich mit "Pfui" beschimpft, aber alles hat er mir nicht aus dem Maul klauen können. Ich bin ja nicht blöd!
Am Nachmittag habe ich dann Kotzen geübt. Ging gut. Ich habe mich gleich neun Mal übergeben können. War aber anstrengend, muss ich zugeben. Da bin ich dann nach dem Fiebermessen gleich umgefallen und eingeschlafen, direkt in Genes Armen. War gar nicht schlecht (Bilder 14 + 15), eigentlich könnte er ab sofort jede Nacht neben mir auf dem Boden liegen.
Der Samstag war wieder ein voller Tag: erst musste ich in Bad Godesberg durch die Fußgängerzone. Es war das reinste Spießrutenlaufen! Dauernd fragte jemand: Darf ich den mal streicheln? Erst als wir auf der Bank im U-Bahntunnel ausgeruht haben, konnte ich etwas entspannen, bis diese blöden Türen zischend aufgingen und Millionen Leute auf mich zukamen. (Vielleicht waren es auch ein paar mehr, mit dem Zählen hapert es bei mir noch ein wenig!) Aber die 2. und 3. Bahn waren dann schon weniger stressig.
Danach musste ich in Geschäften die Waren ausschnüffeln - war ganz lustig; am liebsten mag ich da Kleiderständer.
Am Nachmittag dann wieder Welpenschule. Diesmal in Meckenheim. War eine tolle Bande, alle so in meinem Alter. Am liebsten bin ich aber mit der erwachsenen Eurasierin von der Trainerin rumgelaufen, die Kleinen sind mir zu wuselig, wenn ihr versteht, was ich meine. Die Lehrinhalte waren machbar: Folgen an der Leine (mit Leckerli! Bild 16)) und unter einer raschelnden Plane durchgehen (Bild 18). Einmal musste ich in der Mitte sitzen und alle sind auf mich zugerannt (Bild 17), das ging ja noch; aber als ich das blöde Spiel dann mit allen anderen machen sollte, immer in die Mitte rennen, da bin ich in den Streik getreten. Hätte ja sonst noch was passieren können, wenn da eine Panik ausgebrochen wäre!!!
Für den Rest des Wochenendes will ich jetzt mal ein bisschen Ruhe haben. In den letzten fünf Tagen habe ich nichts mehr zugenommen! Die Magenverstimmung hat schon Kraft (und Gewicht) gekostet. Ich mach lieber mal Pause.
Bis dann! >>>