Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Bachspaziergang Brausen vor der T�r Hinterbeine noch waschen Abtrocknen Jetzt darf ich rein. BSC Stand Warten auf den Auftritt weiter warten Was will die? Zeig deinen Biss! Fertig??? Die reden über mich Ich will aber nicht gemessen werden Länge? Brust? Können wir jetzt gehen? Rheinbacher Teiche Alle schwimmen
Frisch gewaschen

<<< ... Bäche sind mein größtes Vergnügen. Ich könnte stundenlang darin auf und ab rennen, mich von oben bis unten einsuddeln und alle anderen dreckig spritzen. Seit draussen vor unserer Tür eine eigene Hundebrause installiert wurde, hat auch das Waschen seinen Schrecken verloren. Fast das Gegenteil ist inzwischen wahr: es macht Spaß, aus der Brause zu saufen und das kalte Wasse prickelt lustig auf der Brust und am Bauch und danach wird man immer noch so toll mit Handtüchern abgerubbelt, dass mir als Kampfschmuser richtig schön warm ums Herz wird.

Heute, 7. Juni 06, 19.57 Uhr habe ich zum ersten Mal versucht, auf drei Beinen stehend meine Blase zu entleeren. Sah wohl nicht unheimlich geschickt aus, hab' mich auch nicht selbst angemacht und bin auch nicht umgefallen, also eigentlich wohl nicht der Rede wert, wäre da nicht Monika, die hinterher geklatscht hat und mich zu Hause gleich als der neue junge Mann vorgestellt hat.

Tier und Wir. 32 Grad Celsius auf der Autobahn, 22 Grad im Auto, Formel 1 und FussbalWM im Fernsehen und was machen meine Leute? Fahren mit mir über 250 Kilometer, damit mir Fremde am Körper rumfummeln, obwohl ich das überhaupt nicht mag.
Die Messe selbst war gut organisiert, überall standen Fressnäpfe mit Futter und Wasser; leider hat Gene die meisten offensichtlich nicht gesehen, sonst hätte ich mich mal richtig rund herum voll fressen können; so aber ist er einen Slalom mit mir gegangen, dass ich nur an jeden 10ten Napf herankam.
Am Ende der letzten Halle war der große BSC Stand aufgebaut (Bild 6). Ich war zur Junghundebeurteilung angemeldet -wußte ich ja nicht. Deshalb will ich heute auch gar keine Worte darüber verlieren, ich zitiere lieber das offizielle Beurteilungsergebnis:

Alter: 8 Monate
Höhe: 60 cm
Länge: 61,5 cm
Brusttiefe: 26 cm

Kopf: mittelschwerer Rüdenkopf
Augen: mandelförmig, geschlossen, schwarz-braun farbig
Gebiss: vollzahnig
Fang: mittellang, passend zum Kopf
Ohren: gute Größe; Ohrenansatz zurückliegend
Brust: entwicklungsentsprechende Vorbrust
Rücken: gerade und fest
Vorderhand: gute Winkelung
Hinterhand: gut gewinkelt
Pfoten: rund und geschlossen
Haarkleid: leicht gewellt; Ansatz lang
Zeichnung: Standard, wenig Kopfweiss
Rute: ausreichend lang und gerade
Gangwerk: vorne parallel gerade; hinten leicht ausdrehend
Knochen: altersentsprechend kräftig
Hoden: beide vorhanden
Gewicht: 35 kg

Besonderheiten: vielversprechender Jungrüde mit schüchternem, zurückhaltendem Wesen

Dazu brauche ich wohl keinen Kommentar abgeben! Nur so viel: Die Damen und Herren Richter verstehen offensichtlich ihr Geschäft, denn ich finde mich auch einfach VIELVERSPRECHEND. Bis bald.

Wandern mit dem BSC war heute eine eher exklusive Veranstaltung, denn zum einen war es sehr heiß, zum anderen mussten viele Herrchen die Fußball-WM beobachten. Der Weg über die Felder hin zum Rheinbacher Wald fing zwar mit Rennerei und Fangenspiel an, aber als wir an die Wassergräben kamen und nur noch lächerlich kleine Pfützen vorfanden, wurden auch wir Jungen rasch langsam wie richtige Berner. Erst als die Bäume im Wald Schatten spendeten und wir die Teiche riechen konnten, kam wieder etwas mehr Leben in die Gruppe.

Kaum waren wir an den Teichen, sprangen die meisten von uns gleich ins Wasser. Frauchens und Herrchens rannten aufgeregt ins Unterholz, Stöcke suchen und anschließend ins Wasser werfen. Don bekam einen Schupser von hinten und lernte in wenigen Sekunden Schwimmen. Ich, der ich rasend gerne in Bächen rumrenne, musste rasch sehen, dass man hier den Grund weder sehen noch fühlen konnte; also blieb ich vorsichtshalber immer "unter Land". Während ich dort versuchte, dem einen oder anderen den Stock zu klauen, ging Gene unbemerkt auf die andere Seite des Teiches und lockte mich rüber. Zwei, drei Meter bin ich dann auch geschwommen, aber dann bin ich doch lieber umgekehrt und zu Fuß um den Teich rumgerannt.- Laufen kann ich halt doch schon viel besser. Eberhard hat das Ganze fotografiert, so dass man es oben sehen kann (Bilder 17 - 19).

Auf dem Rückweg im Auto habe ich so getan, als ob ich fest schlafe, aber ich habe es genau gehört:
Sobald Gene Ferien hat, will er mit mir Schwimmen gehen. Na, der wird sich wundern, wenn ich ihm den Rücken total zerkratze: Jeder Mann ist eine Insel! >>>