Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Darf ich dir was ins Ohr sagen? Schmusen muss immer sein. Waldspaziergang Im R�benfeld In voller Sch�nheit Unterbodenw�sche Fu�w�sche Transport des verletzten Hundes Pfotenverband Hier wird geputzt Seh ich jetzt besser aus? Der Spa� kann beginnen! Wo bleiben die Leckerli? Welches darf ich? Rechts oder links? Rechts! Liebe auf der Wanderung bei Fu� wandern Schwimmer in action Am anderen Ufer angekommen
In jedem Kleinen steckt ein Grosser

<<< ... Kampfschmuser heißt diese Seite, weil das inzwischen mein Mittelname ist. Schmusen ist absolut die beste Freizeitbeschäftigung, die es auf der Welt gibt. Während Gene wieder einmal ein paar Tage krankheitsbedingt zu Hause bleiben mußte, durfte ich ihm den ganzen Tag Gesellschaft leisten, und das habe ich richtig genossen. (Bilder 1 + 2) Am Wochenende haben wir aber endlich wieder einen Spaziergang zu Dritt machen können, und das ist meine zweitliebste Beschäftigung: durch den Wald laufen oder durch ein Rübenfeld galoppieren (Bilder 3 + 4). Wie man unschwer an meinem neuesten Starfoto erkennen kann (Bild 5), habe ich das Stockmaß meines Vaters bereits um einen Zentimeter übertroffen; nun muss ich aber noch etwas in die Breite gehen, damit aus mir ein wirklich Großer wird. Da sich der Sommer (glücklicherweise) etwas überraschend früh abgemeldet hat, heißt es nun nach jedem Ausflug wieder Füße waschen; aber seit wir den Brausekopf dafür haben, macht es mir schon viel mehr Spaß und ich lasse es mir gefallen wie ein altes Reitschulpferd. (Bilder 6 + 7)
Auf dem Hundeübungsplatz mache ich meine Unterordnungsübungen noch immer zweimal wöchentlich. Ich habe mich damit abgefunden, dass Spielen ohne Leine nicht mehr angesagt ist, und wenn ich konzentriert mitarbeite, bekomme ich jede Menge Lob und Leckerli, so dass die Zeit nicht ganz vertan ist. In Kürze aber mehr darüber und über meinen Alltag im Büro. Für heute ist erst einmal Ruhe angesagt.

Gestern abend durfte ich nicht mit zur Hundeschule. Monika und Gene haben einen Erste Hilfe Kurs für Hunde besucht und dabei gelernt, wo bei mir der Puls zu fühlen ist, wie sie richtig einen Verband an meine Pfoten bekommen und was sie machen müssen, wenn ich mal im Schock bin oder mich zu vergiften versuche. Das dies eine lobenswerte Veranstaltung war, verstehe ich ja gut. Warum aber Milka das Modell war (Bilder 9 + 10)und warum nicht ich, das werde ich nie verstehen. Naja, heute abend bin ich wieder höchstpersönlich auf dem Trainingsplatz, mal sehen, was ich zu diesem Thema erfahren kann.

Menschen sind komisch. Erst jammern sie, dass ich nicht ins Wasser gehen mag, dann jammern sie, dass ich ins Wasser gehe. Heute z.B. bin ich auf unserem Waldspaziergang in jedes Bachbett reingelaufen und habe auch im Quellteich gebadet. Stolz sollten sie sein, dass ich keine Angst mehr vor Wasser habe. Aber was machen sie? Rümpfen die Nase, weil die Beine voller Schlamm sind, weil ich modrig rieche, weil das Auto dreckig wird. Ich glaube fest, die Erwachsenen spinnen, nicht die Hunde oder die Kinder. Bei denen machen sie sich auch Sorgen, wenn die nicht rechtzeitig reden, und dann üben sie mit ihnen stundenlang, tagelang: Sag' mal Straßenbahn, nicht Ting-Ting. Und dann?
Halt doch mal den Mund! Du redest nur, wenn du gefragt wirst. Jetzt rede ich! Und so weiter und so fort. Kennt ja jeder. Waren ja alle mal Kinder, oder???

Das Hundefutter wird im Keller gelagert. Da ist es schön kühl und jeder, der etwas klauen wollte, käme nur über meine Leiche dort hin. Was aber Monika an dieser Konstellation gestört hat, war, dass ich mich oben an die Kellertreppe setze, sobald jemand mit meiner Futterschale hinunter geht, und dank unbezähmbarem Speichelfluss die oberen Stufen alle "unter Wasser" gesetzt habe, noch bevor die Futterschale wieder oben ankommt. Also hat sie mir beigebracht, dass ich auf meinem Platz sitzen bleiben muss, sobald jemand die Futterschale in die Hand nimmt, und selbst dann nicht aufstehen darf, wenn die volle Futterschale im Futterständer landet. Erst wenn das Zauberwörtchen JETZT erklingt, darf ich aufspringen und versuchen, eine neue Bestzeit im Futterherunterschlingen aufzustellen.
Da dieser Trick nun schon seit geraumer Zeit hervorragend klappt (und die Treppe nun auch immer schön trocken bleibt), hat Monika einen neuen Trick mit mir geübt: Zuerst legte sie zwei Betthupferl rechts und links von mir auf den Boden und ich durfte mir erst dann eines nehmen, wenn sie RECHTS oder LINKS gesagt hatte. Inzwischen haben wir den Trick verfeinert und sie legt mir die Betthupferl direkt auf meine Pfoten. Und ich bin inzwischen so geschickt, dass ich mir das jeweils freigegebene Leckerli von der Pfote schnappe, ohne das andere von der anderen Pfote zu verlieren. Das klappt nun so gut, dass ich diesen Trick überall vormachen kann- nur wenn ich dann zuschnappen darf, dann bin ich so schnell, dass es Gene nicht fotografiert bekommt (vgl. Bilder 13 - 16). Wenn meine Mama den Trick sehen könnte, sie wäre sicher sehr erstaunt. Sie spielt diesen Trick nämlich etwas anders: Wenn sie ein Leckerli zwischen ein paar Fingern sieht, testet sie blitzschnell, ob ihr Gegenüber schnell genug losläßt oder sich freiwillig von seinen Fingern trennt. Übrigens, die Meisten lassen schnell genug los, habe ich gehört.

Wie meistens am zweiten Sonntag im Monat durfte ich an der Wanderung des BSC teilnehmen. Heute war dieser Ausflug allerdings ganz außergewöhnlich schön! Das Wetter war gut und die Strecke dieselbe, die wir immer gehen: durch den Wald zu den Teichen und zurück. Aber die Damen waren ganz herzallerliebst!!! Während die meisten Mädchen ziemlich zickig reagieren, war auf dieser Wanderung ein herrliches Weib (Bild 17). Sie lief immer genau vor mir her, drehte dabei den Hintern wie Sofia Loren beim Aufsteigen auf eine Vespa und war ganz angetan davon, dass ich ihr das ganze hintere Fell voll saberte. Die ersten drei Kilometer habe ich überhaupt nichts von der Landschaft gesehen, ich habe einfach meine Nase nicht aus ihr nehmen können. Als ich dann endlich die Chancen sah, meinen Gefühlen ganz freien Lauf zu lassen, da haben sich dann Gene und das fremde Herrchen plötzlich eingemischt und den Spaß beendet; meine Angebetete kam zu ihrer Schwester an die Leine und ich wurde, wann immer ich ihr zu nah kam, verbal und zum Teil auch physisch verscheucht. Eigentlich blöd! Wie soll ich je ein guter Deckrüde werden, wenn ich nicht einmal ein bisschen üben darf?!
Einige Kilometer bin ich dann halt bei Monika Fuß gegangen (Bild 18), da wir in 14 Tagen unsere Unterordnungsprüfung haben, auch keine schlechte Übung -aber nur halb so spaßig!-, bis wir dann an die Teiche gekommen sind. War ich früher bedacht darauf, hier nicht den Untergrund unter den Füßen zu verlieren (vergleiche noch Bilder unter Tier+Wir), bin ich dieses Mal gleich voll rein in die Gewässer, bin herum geschwommen (Bild 19) und habe den anderen Stöckchen geklaut; danach bin ich auch noch quer durch den Teich zu Monika geschwommen (Bild 20) und habe nicht wieder den Umweg außen herum gemacht!
Schwimmen macht mir jetzt richtig Spaß, so dass ich auch ein neues, wasserverträgliches Zeckenmittel brauche. Seit heute trage ich deshalb ein weißes Halsband, dass mich sechs Monate vor Bissen schützen soll. Ich bin mal gespannt, ob die Zecken das auch wissen. >>>