Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Immer wieder bei Fu� sitzen Sitz�bung im Wald Loslaufen... ...schn�ffeln... ...pinkeln... ...sch�tteln... ...und ab nach Hause. Ich bin drin! und ich bleib drin! Du hast Mundgeruch! Sch�ferhund Esel sind bl�d! Ruhepause und Schlafpause Toll, wieder Schnee Komm spielen! Wiedererkennen und... Attacke

<<< ...Einiges sieht ja einfach nach Freizeitvergnügen aus wie z.B. ein erster Spaziergang in der Steinrinne, einem schönen Waldstück hier in der Nähe. (Bild 1) Aber immer muss man lernen, selbst in der Freizeit.
Heute z.B. mal Bei-Fuß-Gehen, mal Hin-und-Herlaufen zwischen Monika und Gene (und Leckerli gibt es immer erst, wenn ich am linken Fuß von ihnen sitze, so eine Kleinkariertheit!). Während der Wanderung fielen zwei Schüsse. Erst habe ich gedacht, da müsse man vielleicht was tun, aber Gene und Monika haben die gar nicht gehört, und so sind wir einfach weiter gegangen und haben weiter geübt. (Wenn wir mal neben drei toten Widschweinen liegen, dann wißt ihr jetzt, warum!)

Diese 14. Woche meines Lebens macht recht wenig Spaß. Zwei viel zu große Backenzähne sind durch das Zahnfleisch durchgestoßen, die Augen tränen mir, das Fell wird total struppig und das Fressen macht gar keine richtige Freude. Und dann steht Gene neben der Futterschale und sagt, das sei gut für meine Knochen, wenn ich nicht so rasend schnell weiter wachse. Dabei könnte er mir eigentlich ein paar Leckerli gönnen.
In der Mittagspause renne ich jetzt schon mit fliegenden Ohren zu den Gefilden der Großen, der sogenannten Kackwiese (Bild 2). Kann man natürlich um diese Jahreszeit gar nicht erkennen, denn der Bauer hat gepflügt, damit ich einen schönen Abenteuerspielplatz habe. Da am Wegesrand so ziemlich alle Hunde aus der Gegend ihre Duftnoten (und nicht nur diese) absetzen, gibt es immer etwas zu schnüffeln (Bild 3), dann ausgiebiges Pinkeln (Bild 4 - eine gewisse Eleganz ist mir nicht abzusprechen, oder? Na gut, sehr maskulin sieht es noch nicht aus.), dann kräftiges Schütteln (Bild 5) und rasch nach Hause rennen.(Bild 6)

Mein größtes Abenteuer habe ich natürlich ohne Kamera erlebt: ich bin durch die Eisdecke im Springbrunnen eingebrochen und mußte von Monika gerettet werden. Hat sie auch gemacht. Nett, nicht!? Ich muss aber dringend im Arbeitszimmer ein Physikbuch finden - wieso, frage ich mich- kann Monika über das Eis laufen, in das ich kleine Wurst einbreche? Schweissfüsse???

Wenn Gene glaubt, er kann mich abhängen, hat er sich getäuscht! Erst fährt er heute in die Schule und spielt dort am Computer, dann kommt er nach Hause und tut so, als ob er mich gar nicht sieht, obwohl ich einen irren Aufstand gemacht habe: Freudenjaulen, Zick-zack durch die Füße laufen, Hinschmeissen, Hochspringen... nix. der Blödmann sieht mich nicht. Also bin ich pieseln gegangen, während Gene weiter Sachen aus dem Auto auslädt. Und dann, gerade hat er das letzte Teil herausgenommen und sich der Haustür zugewandt, da habe ich den ultimativen Anlauf mit Fliegerohren genommen und bin aus mindestens zwanzig Metern Entfernung durch die Luft bis auf die Ladefläche gesprungen. Und da hat er mich erst mal nicht mehr so leicht heraus bekommen (Bilder 7 + 8). Pech war, dass er dann gar nicht weggefahren ist. Vielleicht lasse ich mich doch lieber wieder rein heben, dann fährt er auch wirklich mit mir los.

So wie heute nachmittag: Ausflug zum Bauernhof. Was habe ich heute gelernt? Schweine haben schöne blaue Augen, aber Mundgeruch! (Bild 9) Ich bin kein Schäferhund; ich weiss es und die Schafe haben es auch gemerkt (Bild 10). Und drittens: traue keinem Stalljungen. Der hat uns gesagt, die Esel sind voll gefressen und tun nichts und dann greifen sie uns trotzdem alle gleichzeitig an. Fast wäre Bild 11 mein letztes Bild gewesen. -Das war der Freitag.

Samstag dann wieder Welpenschule. Regen, Wind, Matsch bis an die Ohren. Statt Rennen Rutschen und statt weißer, brauner, grauer und schwarzer Welpen gab es nur richtig dreckige Tierchen, statt Spielen und Raufen Fangopackungen für alle, und wenn ich alle sage, dann meine ich die Beine von den Frauchens und Herrchens auch.
Nebenbei auch noch mal auf Zuruf zu Herrchen oder Frauchen laufen, an der Leine hinterher trotten, durch einen langen Tunnel rennen und über einen aalglatten Schwebebalken spazieren. Auf die letzte Übung habe ich verzichtet, war mir viel zu viel Gedränge da oben.
Zuhause gab es dann wieder etwas Neues: Duschen mit Herrchen. War eigentlich gar nicht schlimm, das Wasser war schön warm, es ging auch schnell vorüber und dann wurde ich von Frauchen toll frottiert und auf die Fußbodenheizung gelegt (Bild 12). Da bin ich dann auch gleich eingeschlafen (Bild 13).

15. Woche, wieder zum Tierarzt. Ich bringe 18,95 kg auf die Waage, haben kräftige Molare im Oberkiefer und Zahnlücken vorne. Für den Gang zum Ordnungsamt bekomme ich den gesetzlich vorgeschriebenen Chip in die Schulter gesetzt. Habe ich gar nicht gemerkt, weil ich gerade ein paar Leckerli fressen durfte. Was ich aber gemerkt habe, war das Gespräch mit dem Tierarzt. Der hat nämlich gesagt, dass ich die blöde Tätowierung im Ohr hätte verweigern können, weil man acht Wochen alte Welpen gar nicht ohne Betäubung tätowieren darf! Es gibt da so ein Tierschutzgesetz, das gilt auf beiden Seiten des Rheins, sagt mein Hausarzt. Pech gehabt. Manches lernt man eben zu spät!

Was habe ich heute wieder gelernt? Zum Beispiel, dass man ruhig im Auto warten kann, die Zweibeiner kommen immer rasch wieder zurück und packen jede Menge Zeugs in das andere Abteil neben mich. Alles kein Grund mehr, nervös zu werden.- Und Riffelblechtreppen kann man rauf- und runtergehen, hätte ich fast nicht glauben wollen, war aber doch ganz einfach. Aber dann bin ich ja nun auch schon bald kein Welpe mehr; ich werde Junghund!
Seit drei Tagen schlafe ich deshalb auch nachts einfach durch, gehe morgens nach dem allgemeinen Aufstehen erst hinaus zum Pieseln, warte dann auf mein Frühstück und erledige die größeren Geschäfte erst danach auf meinem Spaziergang durch den Park! Ja, so sind wir Junghunde!
Gene ist offensichtlich kein Junghund, denn er schläft nachts meist gar nicht. Heute abend werde ich ihn deshalb im Krankenhaus abgeben, ich halte nämlich diese nächtliche Unruhe auf die Dauer nicht aus.
Während er weg ist, darf ich nicht an seinen Computer, deshalb muss ich eine "Sendepause" einlegen. Ich spiele so lange im Schnee und warte, dass meine Vorderbeine auch so lang werden wie meine Hinterhaxen (Bild 14). Ich will ja nicht ewig aussehen wie ein tiefer gelegter Schäferhund im Rückwärtsgang.

Offensichtlich konnte sich Gene im Krankenhaus auch nicht benehmen, also haben sie ihn wieder nach Hause geschickt. So hatte ich noch mal die Gelegenheit zu einem Verwandtenbesuch vor meinem letzten Welpentreffen. Com-Barry, Mama Amelie und Schwester Antonia kamen mir erst etwas fremd vor, aber nach kurzem Beschnuppern im Rudel (Bilder 17 + 18) ging es dann mit Antonia über Stock und Stein.So toll kann man nur unter Geschwistern kämpfen! >>>