Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

An der Donau Vor dem Schloss Freunde Toben und ... Raufen Pause im Tollen Ausflug zu zweit Hast Du das gesehen? Wir vertragen uns toll Warten auf dem Zimmer Hundertwasser in Zwettl Warten vor Hochsitz Unter der Halt mal, ich mach Pause. KlosterwasserZwettl unter dem Wasserfall Pause am Wasserfall
An der Donau

<<< ... Das war mein schönster Urlaub bisher, obwohl er ganz schrecklich anfing. Von meinem Abenteuer mit der Tube und dem Sauerkraut habe ich einen unheimlichen Durchfall bekommen, so dass die Fahrt nach Österreich nur in kleinen Etappen stattfinden konnte. In der 1. Nacht danach mußte ich gar fünf Mal hinausrennen, was noch einigermaßen unproblematisch ging, da wir zu Hause in Oberösterreich waren. Tagsüber konnten wir dann aber schon wieder kleine Spaziergänge machen, z.B. entlang dem Fischwanderweg an der Donau gegenüber von Schloss Ottensheim (Bild 1 und das Hintergrundsbild). Nach zwei Fastentagen wagten wir uns endlich auf Schloss Rosenau, wo Amadeus schon auf mich wartete.

Wie ich schon erzählt hatte, hatten wir im Internet ein wundervolles Schloss mit Freimaurermuseum und Hotelbetrieb im Waldviertel gefunden, hatten aber Angst, dass Hunde in einem solch luxuriösen Ambiente nicht erwünscht seien. Also schrieb ich an den Empfangschef Amadeus, einen Bernermix, ob ich denn kommen dürfte und ob meine Herrschaften auch überall mit mir hingehen könnten und so weiter. Das Tolle war, dass mir Amadeus mehrfach zurückgemailt hatte. Wir hatten schließlich gebucht, während Amadeus allen Mitarbeitern des Schlosshotelteams unseren Mailaustausch gezeigt hatte. So wurden wir also von allen erwartet.

Amadeus lag in der wärmenden Herbstsonne vor dem Schloss auf dem allerletzten freien Parkplatz, als wollte er sicher gehen, dass er meine Ankunft nicht verpaßte. Gene bewegte den Wagen ganz langsam in die Parklücke und Amadeus bewegte sich ebenso langsam zur Seite.
Als ich dann aussteigen durfte, begann ohne jede noch so kleine Verzögerung die schönste Freundschaft, die ich bisher erlebt habe. Wir haben uns getroffen, gesehen und geliebt (Bilder 2 - 6). Jeden Tag haben wir mindestens vor dem Frühstück, nach dem Frühstück, nachmittags und abends eine Weile im großem Schlosspark und -wald gebalgt, an Stöcken gezerrt, Überschläge den Abhang hinunter geübt und einfach nur schiere Lebenslust gezeigt. Alle, die vorbei kamen, blieben stehen und haben uns zugeschaut.

Offiziell darf Amadeus den Bereich der Rezeption nicht einfach verlassen und ganz besonders darf er nicht ins Restaurant. Also mußte ich beim Essen unter meinem Tisch liegen, und er schaute duch die Glastür von der Rezeption herüber. Manchmal winselten wir leise. Und ab und an, wenn keiner es merkte, kroch Amadeus auf dem Bauch durch das Stüberl und unter die Tische bis ins Restaurant, wo er dann neben mir lag und wartete, bis wir gemeinsam spielen gehen durften.

Auf unserem ersten gemeinsamen Spaziergang (Bilder 7 - 9) zeigte er mir, was die andere Hälfte der Gene in seinem Blut bewirkten; der Jagdhund kam bei ihm durch. Wir gingen beide mit Monika und Gene durch den Wald und über die Felder, und da ich nie weg laufe, waren wir beide frei und ohne Leine (was dort eigentlich verboten ist). Als wir an einem Bauernhaus vorbei kamen, sah Amadeus, dass drei Hühner nicht im Verschlag sondern auf der Wiese hockten. Er ist sofort losgerannt und ich hinterher. Amadeus war pfeilschnell, er packte ein Huhn, schüttelte es kurz und kräftig, bevor Gene und Monika uns wieder eingefangen hatten, und brach dem Huhn offenbar ein Bein. Der Bauer sagte, er müßte es schlachten, und die Schlossherrin war leider € 8 ärmer. (Das Huhn haben wir aber nicht zu fressen bekommen, was eigentlich unfair war, denn es war ehrlich gejagt und gänzlich bezahlt worden!) Da sich Amadeus dann auf dem Rückweg durch den Wald auch noch aus seinem Halsband befreite, um eine Wildspur aufzunehmen, haben wir auf weitere gemeinsame Spaziergänge verzichten müssen und es beim Tollen auf dem riesigen Schlossareal belassen.

In den Wellnessbereich des Schlosses gingen Monika und Gene immer alleine, da mußte ich auf dem Zimmer warten (Bild 10), aber zu allen anderen Ausflügen im Waldviertel durfte ich mit. So habe ich den Hunderwasserbrunnen in Zwettl (Bild 11) ebenso gesehen, wie ich das Wasser im Stift Zwettl saufen durfte (Bild 15); ich habe die Sehenswürdigkeiten des mystischen Waldviertels besucht, auf den Kraftmeridianen gesessen (Bild 12), bei den Wackelsteinen gespielt und mich unter der "Weltkugel" zur Ruhe gelegt (Bilder 13 + 14).

Kurz und gut: Es war eine sensationell schöne Zeit mit nur einem Wermutstropfen: Am Montag hatte ich meinen 1. Geburtstag, aber Amadeus kam nicht zum Gratulieren. Er war mit seiner Chefin selbst in Urlaub gefahren. Ich hatte keine Ahnung, dass mir so viele liebe Leute einen Glückwunsch in mein Gästebuch schreiben würden, und deshalb war ich den ganzen Tag untröstlos traurig und einsam. Für die vielen lieben Glückwünsche auf diesem Weg ein ganz liebes Dankeschön, sie freuen mich wirklich!

Ohne Amadeus war das Schloss ziemlich leer, wenn auch ein paar laute Leute aus Wien angereist waren, die mich offenbar von meinen traurigen Gedanken ablenken sollten. Allerdings meinte Gene, sie seien nicht meinetwegen so laut, vielmehr sei dies der Unterschied zwischen vornehmen und reichen Leuten: Die Vornehmen tun so, als seien sie gar nicht da, und die Reichen tun so, als seien nur sie da.- Aber so laut diese Gäste auch waren, mir hat es keinen Spaß mehr gemacht ohne meinen neuen Freund, und so war ich froh, dass wir noch ins Salzburgische gefahren sind.

Dort haben wir ganz liebe Menschen in Ebenau besucht. Gerhard war ein Kollege von Gene an der Deutschen Schule in London und daher kennen sich die Vier schon seit mehr als 20 Jahren. Gemeinsam haben wir einen wunderschönen Spaziergang gemacht: den Mühlenwanderweg von Ebenau. Am besten hat mir der kleine See unterhalb des Wasserfalls gefallen (Bilder 16 + 17). Leider war das Wasser meinen Menschen viel zu kalt, so dass ich alleine schwimmen gehen mußte. Aber sollten wir uns einmal im Sommer wieder in Ebenau treffen, dann wollen wir alle zusammen unter dem Wasserfall durchtauchen und auf dem Felsen dahinter den Tag genießen. Ich weiß nur noch nicht, wo sie eine Taucherbrille für mich besorgen wollen.

Zu Hause ist das Leben wieder recht normal geworden, aber drei Dinge, die mich ganz besonders freuen, kann ich doch schon wieder berichten:
1.) Unser Zuchtverband ist an meinen Genen interessiert und hat deshalb Monika und Gene schon vorsorglich eingeladen, an einem Züchterdiskussionstag teilzunehmen;
2.) Meine Mama hat alle ihre Kinder zu einer Party eingeladen, da wir jetzt ein Jahr alt sind, sollen wir uns noch einmal treffen, bevor unsere Halbgeschwister geboren werden; und
3) mein Freund Amadeus hat sich per Mail aus dem Urlaub zurückgemeldet und mich sogar auf seine Website aufgenommen. >>>