Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Bis zum Bauch geht's aber nicht tiefer Damenbesuch Magst was vom Grill? OK, Pause Erst mal saufen Das ist sch�n k�hl. Das reicht. Ruhe ist toll. Spielerisch gelernt Schwimmen ohne Leine Ob ich die Surfer kriege? Ich kann wieder stehen! Trocknen in der Sonne Erst balancieren... ...dann wird belohnt. Ich schwimme jetzt... ...auch in Erbsensuppe.
Baden macht Spass!

<<< ... Schwimmen ist und bleibt als Thema ein Dauerbrenner. Da gibt es die Fraktion der Hundekenner, die sagen, man muss uns in den ersten vier Monaten ins Wasser lassen, sonst wird das nichts mehr, dann diejenigen, die behaupten, man müsse uns nur ins Wasser stoßen, wir könnten alle schwimmen, wenn wir müßten, und dann jene, die wissen, dass wir auch einfach absaufen können, weil wir wie Menschen als Instinktschwimmer geboren werden, aber diese instinktive Fähigkeit durch Erfahrungen und Ängste so überlagert werden, dass sie verschüttet und damit nicht mehr abrufbar wird.

Als ich die ersten vier Monate auf diesem Planeten war, war Schlittschuhfahren angesagt, an Schwimmen war nicht zu denken.
Jetzt bei der Hitze springen zwar alle anderen Hunde, die schwimmen können, ins Wasser, aber vom Zugucken kann man nichts lernen. Versuchen Sie es mal mit ihrem Kind: Lassen sie es einmal bei Schwimmwettkämpfen zuschauen. Da sieht es den bestmöglichen Schwimmstil. Danach einfach ans Becken treten, Kind reinschmeissen und abwarten. Wie stehen die Wetten? Es wird ein guter Freizeitschwimmer, ein Rekordschwimmer, ein unfreiwilliger Taucher??? Und wenn wir dabei sind, setzen Sie das Kind, sofern es überlebt hat, gleich auf ein Fahrrad. Es hat bestimmt schon oft genug Fahrradfahrer gesehen und die Zähne sind nur Milchzähne; die müssen früher oder später sowieso raus.

Was? Das ist gemein?! Aber Hunde ins Wasser schupsen ist eine tolle Idee?!

Wir sind zu Dritt an den Bleibtreusee gefahren. Da DÜRFEN Menschen und Hunde zusammen schwimmen. Es geht dort auch schön flach ins Wasser, so dass der Übergang vom Laufen zum Schwimmen fast gleitend ist. Sicherheit hat mir zuerst einmal die Schleppleine gegeben. Wenn man bei Herrchen oder Frauchen an der Führungshand hängt, ist die Welt doch schon nur noch halb so furchterregend. Einer war immer im tieferen Wasser und hat mich gelockt, der andere hat seine Hand fast unmerklich unter meinen Bauch geschoben, so dass ich automatisch ins Schwimmern kam. Mein Stil ist aber eher ein Kampf ums Überleben als irgend etwas anderes. Ich stehe fast senkrecht im Wasser, um mit den Hinterbeinen zu fühlen, ob irgendwo Grund ist, und deshalb platschen meine Vorderpfoten natürlich von oben auf das Wasser, so dass ich fast nichts sehen kann. Aber nach einigen Versuchen hat das schon mal so viel Spass gemacht, dass ich ohne Locken zu Herrchen oder Frauchen schwimmen wollte.
Im zweiten Schritt haben sie mir dann die Hand von hinten unter den Leib geschoben, so dass ich flach wie ein Biber im Wasser lag. Das war toll, plötzlich war das Wasser auch vor mir ganz ruhig, weil meine Vorderpfoten unter Wasser waren. Und ich kam plötzlich auch schneller vorwärts.
Im dritten Schritt durfte ich dann auch ohne Leine schwimmen. Es hat einen riesigen Spass gemacht, auch wenn mein Herz nach kurzer Zeit schon so gerast ist, als hätte ich einen 20km-Spurt hinter mir.
Natürlich bin ich immer wieder in meinen Senkrechtstil zurückgefallen, aber Gene ist sehr zufrieden mit mir. Er hat vor über dreißig Jahren das letzte Mal in der Schule Schwimmunterricht gegeben, aber ich bin ein besserer Lernender als alle seine Ex-Schüler. Das freut mich!

Nach zwei Tagen Pause sind wir wieder zu den Seen gefahren. Erst an den Köttinger, aber der ist für Badende gesperrt, danach also zurück an den Bleibtreusee.
Beim zweiten Besuch ist alles schon viel einfacher: Mit Monika an der Schleppleine ins Wasser, kein Problem. Erste Versuche im tieferen Wasser mit jeder Menge Wasser spritzen, aber heute ganz freiwillig, ohne Locken!
Dann werfen sie mir meinen gelben Ring zum Holen ins Tiefe. Beim Aufnehmen schlucke ich zwar etwas Wasser, aber mit dem Ring im Maul funktioniert die richtige Schwimmlage schon vollautomatisch (Bild 10). Danach darf weder Monika noch Gene alleine ins Wasser, jetzt bin ich immer dabei, egal ob mit Leine oder ohne. Bei über 30 Grad im Schatten ist der See der einzige Platz auf der Welt, wo man einen schwarzen Pelzmantel ungestraft tragen kann. (Bilder 11 - 14).

Zu den anderen Fotos oben sei noch nachgetragen: Die ersten beiden zeigen mich im Rheinbacher Waldteich, noch ohne Lust am Schwimmen. Bilder 3 - 5 zeigen meine Freundin Zora, die zu Ferienbeginn mit ihren Herrschaften bei uns zum Grillen war und Bilder 6 - 9 zeigen mein heimliches Hobby, Wasser saufen aus dem Rasensprenkler.

Gestern habe ich im Internet Amadeus kennen gelernt, Mutter Berner, Vater leider unbekannt. Amadeus ist sechs Monate alt und arbeitet als Empfangschef in einem Schloss in Österreich. In den Herbstferien werden wir ihn wohl besuchen fahren. Ich werde berichten.

Heute waren wir wieder mit Zora und ihren Leuten zusammen im Wald spazieren. Trotz der Affenhitze, der ich zur Zeit eigentlich lieber im Keller entgehe, war es ganz nett. (Muss man ja so sagen, sonst darf man beim nächsten Mal vielleicht nicht mit.) Monika hat die neue Idee, dass ich zum Zirkus muss. Immer wenn sie einen umgelegten Baumstamm sieht, meint sie, dass ich darauf balancieren müßte. Ich stelle mich aber ganz besonders dumm dabei an und lehne mich im 45 Grad Winkel gegen sie, denn so habe ich den herrlichsten Körperkontakt überhaupt und hinterher gibt es dafür sogar noch eine Belohnung (Bilder 15 + 16).

Als wir in die Nähe des kleinen Teiches kamen, ist Zora gleich mal mit mir vorweg gelaufen und knöcheltief ins Wasser gegangen. Weiber! Hat dann gleich wieder kehrt gemacht, war ihr zu kalt oder zu warm oder zu nass.- Ich bin auf jeden Fall ganz schnell reingesprungen, bevor Gene und Monika noch da waren, und habe Zora meine neuen Schwimmkünste vorgeführt. Hat sie aber offensichtlich kalt gelassen, sagte jedenfalls nicht Nettes oder Anerkennendes zu mir, mehr so was wie: In dieser Erbsensuppe würde ich nie schwimmen! Naja, ich kann jedenfalls behaupten, dass ich in allem Schwimmen kann! Und offensichtlich haben Gene und Monika das auch nicht geglaubt, weil sie kopfschüttelnd am Ufer geblieben sind und gefragt haben, wem denn das grüne Monster gehöre.

Wer nun glaubt, ich sei immer noch voller grüner Wasserlinsen, hat sich geirrt; die sind ganz schnell von meinem Fell wieder abgerutscht! Ich bin wieder ganz der Alte bzw. der Neue, denn jetzt kann ich mit Fug und Recht sagen: Ich bin ein Schwimmer!

Und damit ist dieses Kapitel beendet. Bis bald >>>