Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Ich bin lieb und von allen Seiten Meine belgische Freundin Laufen im Wald Pferde und Elektroz�une keine Angst vor Pferden Lieblingsspielplatz Bachbett Tr�umer am Teich Komm auch ins Wasser! Verschnaufen im Schatten Ich hab den Ball Ich mag so einen Pool Ochsenziemer in der Sonne Fu� kaputt Schnitt im Ballen Wieder auf den Beinen In Verfolgung einer jungen �gypterin F��e waschen Ein sch�ner Hund
Anton lebt

<<< ...Es gibt schon Verrückte auf dieser Welt! Heute morgen zum Beispiel: es ist Montag fr�h, wir haben alle ein wunderschönes Wochenende hinter uns (zumindest was das Wetter angeht), ich bin auf dem Weg ins Büro, bei mir, am anderen Ende der Leine, Monika.
Wir haben die Zugfahrt hinter uns, stehen an der Haltestelle f�r die Strassenbahn, das heisst, ich sitze. Ist einfach bequemer. Neben mich stellt sich so eine junge Frau, überschminkt, als käme sie geradewegs aus der Disco, aber geschäftsmäßig gekleidet. Weil sie wohl noch vor mir in die Bahn springen will, stellt sich so dicht an mich ran, dass ich schon Sorgen um meine Pfoten bekommen muss. Ihre Hand riecht nach irgendwas, ich denke nach, rieche noch mal kurz daran, da macht sie auch schon Monika an, ob die nicht auf mich auspassen könne.
Weiß der Teufel, wo Leute so früh am Tag so viel Aggressionen her bekommen, die umstehenden Leute hat es jedenfalls verwundert.
Monika schlägt ihr vor, einen Schritt zur Seite zu gehen, damit ich nicht mit meiner Nase an ihre Hand kommen kann, aber das findet die "Dame" nicht gut; sie hätte uns dann wahrscheinlich zuerst in die Bahn einsteigen lassen müssen.
In der Bahn gibt es nur ganz spezielle "Gepäcksitze", wo ich direkt bei Monika sitzen kann, ohne anderen im Weg zu sein. Also steuern wir wie jeden Montag diesen Platz an. Natürlich sitzt "das Fräulein" schon auf dem Nebenplatz und fängt gleich wieder an zu meckern, dass wir dort nicht sitzen können, wo wir sitzen wollen, weil sie nicht von einer Hundenase berührt werden will.
Auch die Erklärung, dies sei der für Hunde vorgesehene Platz interessiert sie nicht, sie macht einfach weiter schlechte Stimmung.- Kurz: Eigentlich ein toller Beginn für eine Woche. Wir haben wieder lauter nette Leute in der Bahn kennengelernt, die sich mit uns unterhalten haben, denn so einen Aggressionsfummel wie diese Fluse findet offenbar keiner gut!
Was könnte man daraus lernen? Schaff' dir einen Hund an! Denn erstens hast du dann ein schönes Wochenende und gute Laune früh am Morgen und zweitens klatschen die Hundemuffel und Hundehasser mit ihrer Stinkerlaune an deinem seeligen Lächeln ab. Und zweibeinige Bekanntschaften schließt du gleichzeitig auch noch.

Zum Beispiel Sonntag bei uns: Weil es mich gibt, besucht eine liebe Kollegin von Gene meine Leute mit ihren Leuten, denn sie hat eine 10-jährige belgische Schäferhündin, die auch sehr gerne im Wald spazieren geht. Also habe ich ihr einen meiner Lieblingswege gezeigt. (Bilder 3 + 4) Obwohl die Dame bereits zehn Jahre alt ist, hat sie eine unglaubliche Kondition an den Tag gelegt. Als jugendlicher Held konnte ich mich da natürlich nicht lumpen lassen und habe gezeigt, wie lange ich laufen kann, wie hoch und wie weit ich schon springen kann und wie mutig ich Pferden gegenüber bin. (Bilder 5 + 6) Glücklicherweise sind alle, die Menschen und wir hinterher in eine schönes Restaurant gegangen, so dass ich ganz in Ruhe schlafen konnte. Und so hat keiner gemerkt, wie kaputt ich war.

Am Montag dann habe ich meinen Tanz in den Mai auf bzw. besser in meinem Lieblingsspielplatz aufgeführt, in einem Bach im Rheinbacher Wald. Es ist einfach das Allergrößte, in einem seichten Bach mit vollem Tempo auf und ab zu düsen. (Bilder 7 - 9) Und weil ich nie Passanten anspringe, darf ich mich auch immer so nass und dreckig machen, wie ich möchte. Schrecklich ist nur, dass ich vor der Haustür immer noch einmal mit einem Kübel Wasser geputzt werde. Das hasse ich! Wasser ist eben nicht Wasser!

Heute haben sie mich richtig überlistet. Monika ist mit mir bei strahlendem Sonnenschein zur Junghundeschule gefahren, und Gene ist zu Hause geblieben und hat im Garten gewerkelt.- Nach der üblichen Spielphase musste ich gleich als Zweiter zum ersten Mal den vollen Parcour gehen: Dreieckswand rauf und runter, Holztunnel, erhöhter Steg, Wippe, Röhre und Falttunnel. Hat mir Spaß gemacht und ich hab nicht einmal gezögert. Der Trainer, der neben Monika herlief, war erst völlig überrascht und sagte dann: 'Ist klar, er kommt ja ins Fernsehen'. Aber das haben nur die beiden gewußt, ich nicht. Ich schwöre! Ich hatte nichts gemerkt! Gene war nämlich mit Fotoapparat und Filmkamera auf dem Motorrad nachgekommen und hat alles von außen heimlich gefilmt. Als es schließlich wieder zum Spielen ging, ist er auf das Gelände gekommen und hat die Fotos (11 + 12) oben gemacht. Das habe ich dann aber schon gesehen!- Am besten haben mir heute die kleinen Pools gefallen; rein mit den Pfoten und leerschaufeln, war ein tolles Spiel. Wenn ich richtig gehört habe, möchte Monika so ein kleines Wasserloch für mich in unseren Garten stellen. Gene will natürlich gleich wieder einen ganzen Teich bauen, damit ich voll eintauchen kann. Mal sehen, was es werden wird.

Vorerst begnüge ich mich damit, mit dem längsten Ochsenziemer der Welt ein schattiges Plätzchen im Garten aufzusuchen, während Gene Arbeiten korrigiert und glücklich ist, nach mehr als dreimonatiger Reparaturzeit endlich seinen geliebten Fotoapparat zurück bekommen zu haben.

Beim Spaziergang mit den Berner Freunden in Rheinbach habe ich auf schmerzliche Art herausgefunden, warum das dortige Berufskolleg früher Glasfachschule hieß. Beim Toben auf dem Grundstück bin ich nämlich in eine dicke Glasscherbe getreten und habe mir an der rechten Vorderpfote den Ballen zerschnitten. Ich habe zwar geblutet wie ein junge Ferkel, war aber beruhigt, als die junge Tierärztin, die uns bei ihrem Vortrag über Magendrehungen tolle Bilder diverser Innereien zeigte, meinte, die Wunde brauche nicht genäht zu werden. (Bilder 14 + 15)
Aber eines muss ich klarstellen, was sie im Vortrag fälschlich dargestellt hat: Sie hat behauptet, wir Bäris seien eine wehleidige Rasse. Stimmt nicht! Ich habe keinen Piep gesagt zu dem Schnitt, ich humpel nicht einmal. Ohne die tollen Fußabtritte in Blutrot hätte niemand etwas von meiner Verletzung bemerkt. Da erinnere man sich doch an Cando, den Hovawart. Was hat der ein jämmerliches Häufchen Elend dargestellt, als er sich die Pfote zerschnitten hatte. Kann man nachlesen!!! Und Gene könnte mal die Freiflächen seiner Schule sauber machen, statt immer nur neue Websites für sie zu basteln! Jawoll!!!

Vatertag. Endlich darf ich wieder in den Wald und brauche nicht die blöde Neoprensocke zu tragen. Was ein Glück, denn ausgerechnet auf meinem ersten Spaziergang als wieder völlig hergestellter Jungmann treffe ich diese semmelblonde einjährige Schönheit aus Ägypten. Ihr Herrchen war mit ihr im Rheinbacher Stadtwald unterwegs und hat sie sofort abgeleint, als er hörte, dass ich noch nicht so richtig pubertiert hätte. Sie hat dann gleich Stoff gegeben, als wolle sie zurück nach Kairo, und meine Leute haben gebangt, dass meine Wunde an der Pfote hält. (Bilder 16 + 17) Aber nicht ich habe mich bei der wilden Jagd verletzt, sondern das schöne Püppchen. Vorderpfote verdreht beim Rennen zwischen den Ästen im Unterholz. Mann, hat die gejammert. Wir dachten alle, da hilft nur noch sofort ins Auto und zum Arzt. Aber dann hat sie sich doch wieder beruhigt, und als wir sie eine halbe Stunde später noch einmal trafen, hat sie schon wieder ein Wettrennen mit mir veranstalten können. War also halb so schlimm.
Zuhause mußte ich dann wieder "in den Kübel", wie sie es nennen. (Bild 18) Mein Versuch, das Wasser gleich einmal auszusaufen, hat nicht geklappt, und so mußte ich mir doch noch die Pfoten putzen lassen. Meine zerschnittene Pfote sieht wieder toll aus - und mein Gesicht auch. Nicht? Oder? (Bild 19)

Wer dar�ber oder �ber noch wichtigere Themen eine Diskussion anzetteln m�chte, kann dies �brigens gerne im neuesten Bernerforum tun; es ist ein indirekter Ableger unseres Berner Sennenhunde Club e.V. >>>