Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Hitzestau Hundebier Mittagspause Fototermin im Garten L�stig aber unumg�nglich Modellleben jetzt auch noch Closeup Ende der Sitzung
Anton

<<<... Hitzefrei. Erst will der Winter gar nicht gehen, dann dauert der Frühling nur ein paar Stunden und jetzt hat der Hochsommer eingesetzt mit Temperaturen über 35° C im Schatten!

Wie ich schon oft erzählt habe, fahre ich an Tagen, an denen Herrchen sehr lange in der Schule ist, mit Frauchen per Bahn ins Büro. Damit ich niemandem im Weg bin, liege ich meist entweder vor der Tür des Lokführers oder im Durchgang zur 1. Klasse.
Letzte Woche saß ich wieder vor der 1. Klasse und mir gegenüber eine junge Mutter mit ihrer kleinen Tochter. Die Kleine machte plötzlich eine kurze Pause in ihrem Geplapper, schaute nachdenklich auf die Tür und sagte dann zu ihrer Mutter: "Wenn ich nach den Ferien eingeschult werde in die 1. Klasse, können wir uns dann dahin setzen?" Leider konnte ich nicht verstehen, was ihre Mutter ihr danach erklärt hat.

Ansonsten verlaufen die Tage zur Zeit sehr gleichförmig. Früher Morgenspaziergang bei 15° bis 20° C, danach Flucht in den Keller. Mittagsrunde im Schatten der Bäume und Büsche an der Swiste, danach Flucht in den Keller, bis Frauchen nach Hause kommt und beschließt, dass es nun kühl genug ist für einen längeren Spaziergang, dann muss ich mit. Hab ich ein Glück, dass Herrchen bei dieser Hitze auch ein fauler Hund ist.

Wenn über mich gesprochen wird, dann bekomme ich oft von meinem Rudel das Kompliment, ich sei "quadratisch, praktisch, gut". Das ist zwar eine schöne Dreierfigur aus der Rhethorik, aber wahrer als der Werbespruch, denn:

Es gibt praktisch nichts und niemanden, das oder der mehr Haare in kürzerer Zeit täglich auf unseren Teppich legen könnte. Abgesehen von den circa 32 Minuten unmittelbar nach dem Staubsaugen finden sich auf unserem Teppichboden immer Fellbüschel mit meinen DNA-Spuren. Dagegen war mein Vorgänger (Hovawart) "a Moasl" (Hinweise zur Bedeutung dieser Worte finden sich in jedem guten österreichischen Wörterbuch!), aber dann musste er ja auch ohne Unterwolle leben.
Wie gut ich bin, brauche ich wohl gar nicht erst erwähnen, schließlich weiss das inzwischen jeder meiner Leser und Leserinnen. Und diese Qualität bezieht sich nicht ausschließlich auf mein Aussehen (vgl. oben der letzte Fototermin im Garten), obwohl Ausrufe wie "Der sieht aber lieb aus", "Darf ich den streicheln", "Mein Gott, ist das ein hübscher Kerl" natürlich meine täglichen Begleiter sind. Aber auch meine Menschen sagen, dass ich ein richtig guter Hund sei und damit meinen sie bestimmt auch, dass ich immer und überall versuche, ihnen eine Freude zu machen und lieb zu sein (ausgenommen mich sticht der verführerische Geruch einer liebestollen Hündin in die Nase!).
Wie richtig aber die Beschreibung quadratisch auf mich passt, hat Frauchen gerade erst mehr zufällig per Zollstock herausgefunden: Ich bin genau 67 mal 67, wenn man meinen Rahmen misst. Kein Wunder, dass Fremde auch oft sagen: "Das ist ein ganz schöner Brocken" oder "Der ist aber groß", obwohl mich meine Menschen immer nur als kleines Kuscheltier sehen. Ich bin einfach zu lieb für diese Welt!

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