Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Die Tomburg  Sp�tsommerlicher Spaziergang  �bermut  und Tollerei  Jagen...  ...wie ein Junger  Herrchen...  Und weiter geht's   und jetzt weg  rasch was Kakao trinken  und wieder da  Alles endet...  ...im Garten...  unter der Dusche  Bauch und F�sse waschen  und sich trocknen lassen  Jetzt kommt sie von hinten!    Angenehm

<<<... Eigentlich gibt es gar nichts zu berichten, oder wie Herrchen immer sagt: "Alles geht seinen sozialistischen Gang". Inzwischen ist der Oktober da, und endlich hat der Sommer angefangen, wie selbst ich ihn gut ertragen kann: morgens angenehme 10° C, mittags strahlend blauer Himmel und knallende Sonne bei 25° bis 28° C und am frühen Abend schon wieder nur noch 14° C. Da sind die Morgen- und Abendspaziergänge ebenso ein Vergnügen wie die Wege zum Bahnhof und zum Büro, wenn ich meine Bürotage habe.

Es hat sich in den letzten Wochen im übrigen nicht Vieles ereignet. Ich habe einen neuen Trick: bei jedem noch so kleinen Spaziergang suche ich mir samentragende Pflanzen, die auf mein Fell explodieren. Dann stelle ich mich den Augen von Frauchen, die jammert: "Jetzt hat er sich schon wieder eine Million Butzel eingefangen!" und eine weitere Stunde Kämmen und Bürsten ist erarbeitet.
Früher bin ich so blöd gewesen, dass ich vor der Bürste Angst hatte, dann lag ich nervös auf der Seite, versuchte immer zu gucken, wo genau die Bürste mich treffen würde, und nutzte jede noch so kleine Chance zur Flucht.
Heute lege ich mich so flach wie ein Heilbutt auf die Seite und lasse binnen Sekunden ein ganz leises, tief zufriedenes Schnarchen hören, bis ich den Stupser bekomme, der mich auffordert, die andere Seite anzubieten. Dann stehe ich halt kurz auf, wende, breche krachend auf dem Kissen zusammen und schnarche schon mit dem nächsten Atemzug wieder weiter.

Überhaupt ist meine Schlafatmung lauter geworden, wenn wir es einmal vornehm darstellen. Oder anders ausgedrückt, einen normalen Fernsehfilm kann ich schon mal akustisch zudecken mit meinem Schnarchen.

Wenn wir aber draußen sind, wie z.B. in den Bildern oben im Wald um die Tomburg herum, dann überkommt mich wieder der jugendliche Wahnsinn und ich jage einfach mal los in die Wiese, tolle herum und bleibe auf dem Rücken liegen. Nach ein paar Kilometern verlangsame ich das Tempo, schleppe mich sozusagen ins Ziel, um anzuzeigen, dass ich gerne bald ein Ziel erreicht hätte. Meist klappt das auch sehr gut. Kurz bevor wir das Auto erreichen, finde ich fast immer ein Kakaoloch (vgl. Bild 10), das mir nicht nur den Durst löscht, sondern auch gleichzeitig sicherstellt, dass ich zu Hause angekommen erst in den Garten darf, wo ich von Frauchen ausführlich geduscht und anschließend abgerubbelt werde (Bilder 11 bis 18). Auch das genieße ich inzwischen unheimlich.

Wahrscheinlich liegt das Alles daran, dass ich jetzt schon sechs Jahre alt werde. Da wird man einfach noch verschmuster, noch lässiger, noch ruhiger. Rechnen konnte damit keiner, denn ein Berner fängt sein Leben schon ganz schön verschmust, lässig und ruhig an. Aber es ist halt so. Mein Rudel schwärmt jedenfalls immer noch: "there is not a bad bone in his body" . Und dafür geben sie mir 6 Sterne! Das sind mehr, als die meisten Hotels haben. Das ist sogar ein Stern mehr, als die brasilianische Fußballnational-mannschaft auf ihren Trikots tragen darf!

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