Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

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<<<... Nun bin ich auf dem Weg in den Park vor der eigenen Haustür überfallen worden und hätte statt einiger Haare vielleicht mein Leben verlieren können -o.k. das ist nun leicht übertrieben.

Fangen wir die Geschichte lieber von vorne an:

Ich bin umzingelt von Nachbarhunden, d.h. an uns angrenzend wohnt ein überaus ruhiger Belgischer Schäferhund mit einer ganz edlen Ausbildung, sozusagen ein Profi, ein Berufshund.
Direkt nebenan wohnen zwei Flusen, also so ganz kurzbeinige Dinger mit blonden Haaren, die bei jedem Schritt wild kläffen müssen und leider nicht still stehen können.
Und gegenüber wohnte jahrelang ein Boxer bzw. sein Vorgänger und sein Vorvorgänger. Weil aber Osteuropäer angeblich keine Angst vor Boxern haben und nur Schäferhunde ernst nehmen und weil einmal ein paar jugendliche Osteuropäer das offenstehende Nachbarhaus einfach betreten haben, um etwas zu klauen, haben eben diese Nachbarn einen Schäferhund als Wachmann gekauft. Und eine kleine französische Bulldogge als Spielzeug für die Kinder. Alle drei Hunde wurden nach dem gleichen Konzept erzogen: Die wissen vom Instikt her, was sie tun müssen. Bei dem Boxer stimmt das auch. Der steht den ganzen Tag hinter dem zwei Meter hohen Zaun und hat Atembeschwerden. Wenn das Gartentor offen steht, läuft er weg. Dann wird er halt stundenlang gesucht und bis heute auch immer wieder gefunden.
Der Schäferhund aber springt wie ein Irrwisch am Zaun herum und bellt, wenn sich draußen etwas oder jemand bewegt. Außerdem muss er über jeden Hund herfallen, den er sieht. Weil auch er einfach wegläuft, wenn er kann, gibt es seit ein paar Jahren einen professionellen Hundeausführer, der morgens kommt und mit den beiden Großen in die Obstplantagen fährt, damit sie ihre Verdauung regulieren können.


Gestern hat dieser Profi nun mal wieder gepennt und die Hunde -wie immer ohne Leine- aus dem Auto springen lassen. Die haben aber mich in die Nase bekommen und sind zu zweit über mich hergefallen, bevor dieser Hundeführer noch seinen Spurt über die Straße begonnen hatte. Zwar ist er auch ein Hundetrainer, erzählt man, aber die beiden Hunde haben eine sehr eingeschränkte Wahrnehmung, wenn es um Befehle geht.

Den Schäferhund hatte ich im Schwanz (die feige Socke kam von hinten), der Boxer lag auf meinem Rücken (die bequeme Socke) und versuchte mir die Ohren abzureissen. Herrchen, der mich an der Leine hatte, tanzte um mich herum und trat abwechselnd dem Schäferhund und dem Boxer so lange in die Rippen, bis der Hundeführer endlich den Schäferhund am Schwanz nach Hause zerren konnte. Alle drei (da ist jetzt Herrchen nicht mit gezählt) haben wir einen tollen Lärm gemacht, so dass man meinen musste, die Feuerwehr muss den Asphalt vom Blut befreien. Tatsächlich blieben an Spuren nur ein Wollknäul aus meiner dichten Matte auf dem Asphalt und eine lange Sabberspur hinter meinen Ohren übrig.

Auf dem Rückweg vom Park bin ich wieder ganz erhobenen Hauptes und mit federndem Gang an deren Zaun vorbeigewandert und habe ihnen fast unbemerkt rasch eine Stinkekralle gezeigt.

Als ausgewachsener Rüde hat man halt nicht nur Freunde.

Die Fotoreihe oben hat natürlich nichts mit meinem Kampf zu tun, obschon mich der Anblick des Grabsteins mit meinem Namen (letztes Bild) hätte vorwarnen können. Die ersten Bilder zeigen unseren langen Marsch durch die Dünen in Dänemark zum Rubjerg Knude Fyr, dem im Sande versinkenden Leuchtturm. Die letzten sind in Timmerdorfer Strand aufgenommen, wo ich Wasser, Frauchen Wein und Herrchen Bier bekamen (Bilder 18 + 19). Sauerei! Am besten fanden wir alle aber das Timmendorfer Deutsch: Tagespreis: Strandkorb 9€, Liegekorb 11€, Wochenkorb 45€ und Liegewochenkorb 55€. Was ein Wochenkorb ist, mag schon fraglich sein, vielleicht ein Strankorb zum Wochenpreis, statt Tagespreis für einen Wochenkorb.
Aber was ein Tagespreis für einen Liegewochenkorb ist??? Vielleicht ein Wochenliegekorbtagespreisangebot???

 

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