Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Im Schlossgarten  Spielen im Schlossgarten  Hinter'm Schloss  vor dem Schloss  Unser Lieblingsschloss  moderne Kutsche  Waldspaziergang  die ber�hmte Weltkugel  Mitten in den Kraftfeldern  Zirkusnummer auf Kraftlinie  Woran erinnert die Weltkugel von hinten?  erm�dende Kraftfelder  In der Zwettl  Jagen mit Frauchen  Nach dem Kopfsprung  der wilde Trockenlauf  Nass bis �ber die Ohren  Herrchen war gemein 

<<<... Die letzten beiden Monate hätten für mich nicht besser laufen können. Da der Chef keinen Unterricht mehr hatte und nur dann und wann noch einmal in der Schule auftauchen musste, um irgendwelche Prüfungen abzunehmen, blieb er tagelang im Haus an seinem Schreibtisch sitzen und baute eine neue, umfangreiche Website für seine Schule (vgl. BKRheinbach). Natürlich nutzte ich diese Zeit, um mich rundherum vom Müßiggang zu erholen und machte auch nur von Zeit zu Zeit durch ein lautes Schnarchen auf meine Anwesenheit aufmerksam.

In unserer Nachbarschaft waren die Tage auch sehr friedlich, der Überfall hat zur Folge, dass die Nachbarn uns nicht mehr grüßen, böse Briefe schreiben, mein Rudel gehöre nicht ins Rheinland (der Schreiber muss es wissen, er ist Duisburger Jurist, also ein typischer Rheinländer aus dem Ruhrpott) und im übrigen passen sie nun schon seit einigen Wochen besser auf ihre Hunde auf.

Nun endlich aber ging es wieder los, Koffer wurden gepackt, und ich ließ niemanden mehr aus dem Haus ohne sicherzustellen, dass ich als Erster im Auto sitzen konnte. Immer wieder fiel auf der Fahrt auch der Name Amadeus, aber ich konnte mich -ehrlich gesagt- nicht recht erinnern, denn es sind seit unserem letzten Treffen schon fünf Jahre vergangen (vgl. Schloss Rosenau).

Im Schloss angekommen, gab es gleich ein Missverständnis, das die folgenden Tage geprägt hat:
Amadeus, der Bernersettermix und Empfangschef des Schlosses, lag verträumt im Eingangsbereich. Ich bin, hungrig und durstig von der Fahrt, gleich grußlos an ihm vorbeigelaufen und wollte mich über seine vollen Futter- und Wasserschalen hermachen, als Amadeus plötzlich sehr wach wurde. Er knurrte mich böse an, meine Menschen beorderten mich zurück, und ich blieb hungrig und durstig zurück, während die Zweibeiner von der Schlossherrin mit einem Glas Sekt begrüßt wurden.
Amadeus blieb richtig sauer, dass ich so ungestüm in seine Idylle hereingeplatzt war; offensichtlich konnte auch er sich nicht mehr an unsere gemeinsamen Hühnerdiebereien erinnern. Margit, die Schlossherrin, wollte uns eine zweite Begrüßungschance geben und trat mit uns in den Vorgarten. Dort meckerte mich sofort ein hysterischer Pinscher vom Hang herab an, so dass ich rauf lief, um ihn aus der Nähe anzuschauen. Derweilen ging Amadeus zurück in die Rezeption und beschloss, mich fortan aus sicherer Entfernung anzuknurren.

Die Tage in Rosenau sind trotzdem ganz toll, denn das Wetter ist das reine Hundewetter: 16 bis 20° C, wenige Schauer. Wir müssen nicht viel herumfahren, denn wir kennen schon alle Sehenswürdigkeiten, und so bleib viel mehr Zeit für tolle Spaziergange über die lieblichen Hänge des Waldviertels. Die Bilder oben zeigen neben den Spielnachmittagen im Schlossgarten auch die moderne Kutsche der Schlossherrin (Bild 6), die Herrchens Herz höher schlagen läßt. Dieses Modell hatte er sich vor ein paar Monaten schon als Nachfolger für den Volvo ausgesucht, da es ihn unheimlich positiv an sein altes AUDI 100 Coupé von vor dreißig Jahren erinnert. Aber er hat beschlossen, dass wir Volvofahrer bleiben, so lange ich mein eigenes Abteil im Auto haben möchte. In dem Coupé hätte ich zwar auch genug Platz, aber die Sonne würde mich auf einer Fahrt nach Niederösterreich erbarmungslos zum Schmelzen bringen.

Margit, unsere Gastgeberin, erzählt meinen Menschen dann ein paar Tage später beim Abendessen, dass zwischenzeitlich ein anderer Berner Sennenhund zu Gast gewesen ist, und dieser hat dem Amadeus einen ganzen Ballen abgebissen, einfach so, ohne jede Warnung. Natürlich kann ich nun den Amadeus besser verstehen; ich mag ja auch keine Schäferhunde mehr.

Einen Vormittag haben wir wieder zum Besuch der sogenannten Weltkugel benutzt (Bilder 8 -12). Während Frauchen mich auf den Kraftlinien dieses Ortes Platz und Sitz machen läßt, schaut sich Herrchen die Rückseite der Welt an, die ihn frappierend an ein menschliches Körperteil erinnert. Als Fachmann für Werbung erklärt er mir aber gleich, dass Kampagnen wie "Besucht's des Oarscherl im Waldviertel" nicht wirklich erfolgsversprechend wären und der Name Weltkugel besser ins Gesamtbild passe. Während ich ihm das glaube, werde ich ihm in Zukunft trotzdem nicht mehr uneingeschränkt glauben können, denn beim Besuch des Wackelsteins hat er mich dann eine Stunde später aufgefordert, in die Zwettl zu springen, und dabei bin ich kopfüber in die Tiefe getaucht, weil ich ganz seichtes Wasser erwartet habe. Danach bin ich erst einmal wie ein Irrer durch den Wald und über den Weg gerannt, um alles Wasser hinter mir zu lassen (Bilder 15 + 16), doch wie die letzten beiden Bilder zeigen, bleibt der Eindruck von einem begossenen Pudel.

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