Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Urbino  im Turm hinauf...  ...in die Stadt  Wo bleibt Ihr?  Altbauten  enge Gassen  weite Pl�tze  Urbino  m�der Hund  buona notte  Stadtbesichtigung  Gubbio  Stadtmauer von Jesi  Corinaldo  Sirolo  Und ich?  Basilika von Loreto  Pause vor der Basilika

<<<... In Bella Italia regnet es! Ich finde es toll kühl, mein Menschenrudel findet es schlicht kalt. Für mich ist es das beste Wetter, um Ausflüge zu machen. Heute also waren wir in Urbino, der erste touristisch erschlossene Ort, den ich in den Marken entdecke. Wir lassen das Auto unten vor der Stadtmauer (Bild 1) und wandern durch den riesigen Turm (Bild 2 + 3) hinauf. Früher sind die Edlen hier sicherlich zu Pferd hinauf geritten. Während ich schon längst oben unter den Arkaden angekommen bin (Bild 4), stöhnt sich Herrchen noch immer Stufen hinauf. Ein Glück, dass er seine Grippe als Ausrede hat, sonst müsste er zugeben, dass er langsam so alt wird wie die Bebauung in dieser Stadt (Bild 5). Langsam wird mir auch klar, warum die Italiener alle Fiats fahren; mit einem Volvo käme man sicher nicht um die Kurven in diesen Gassen (Bild 6) und nur auf den großen Piazzas parken (Bild 7 + 8) wäre schwierig, weil man gar nicht so einfach dort hin käme.
Ich verstehe aber gar nicht, warum in den Fremden-führern gesagt wird, dass die Italiener uns Hunde nicht gerne sehen. Wohin wir auch gehen, sagen Frauen wie Männer: Che bello! und dann fragen sie für sich oder ihre Bambini, ob sie mich streicheln dürfen.
Ein Glück, dass meine Menschen No! sagen können. Ich geniesse das Streicheln lieber "zu Hause" vor dem Kamin (Bilder 9 + 10). Buona notte! Bis morgen.

Ob es mir passt oder nicht, ich muss das volle Touriprogramm in den Marken machen! Heute laufen wir durch Gubbio (Bilder 11 + 12), enge Gassen, kleine Autos, die um die Ecke schiessen und versuchen, einem wenigstens den Schwanz abzufahren, und riesengroße Kirchen, die ich nicht betreten darf. Nicht viel anderes kann ich von Jesi berichten oder Sirolo oder Loreto.
In Sirolo stand ich so unglaublich kurz vor meinem ersten italiensichen Gelattigenuss (Bild 16), dass ich es selbst nicht fasssen konnte, als ich am Ende trotzdem völlig leer ausging. In Loreto lernte ich, dass auch Mönche und Nonnen mich Che Bello nennen und andauernd streicheln wollen. Im Unterschied zu den meisten anderen haben sie aber immer noch freundlich gelächelt, wenn Herrchen No! sagte und ich mich weg drehte.

Die Tage in den Marken vergehen wie im Fluge: morgens kurzer Ackergang beim Nachbarn, danach Begrüßung durch Kira und Luise, Frühstück und Abfahrt zu einem bewohnten Steinhaufen auf einem Hügel, den die Marchegiani den Touristen gerne als Kulturerbe zeigen, in denen mein Rudel zum Glück aber nur im Urlaub herumlaufen möchte, aber nicht die geringste Lust verspürt, auf Dauer hinzuziehen. Am späten Nachmittag Rundgang auf dem Colle del Lupo, die Pferde zählen und schauen, ob Ulrich an einem Motorrad bastelt oder versucht, seine neue Carerrabahn zum Laufen zu bekommen. Danach Ruhepause für mich, weil die Menschen essen gehen und die Italiener vieles erdulden können, aber keine Hunde im Restaurant. Danach ein letzter kurzer Ausflug zum Acker des Nachbarn und dann heilige Nachtruhe. Kein Wolf heult! Nichts ist zu hören. Nicht einmal der alte Cackel, der nun eine Jacke für die kalten Nächte bekommen hat und in seinem eigenen Strohballen schlafen darf.

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