Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Baden in Menzenschwand  K�hles Bad  Der Wasserfall  Dicker Fisch an der Leine  Begossen gl�cklich  Waldshuter Stadttor  Brunnenpause  am Rheinfall  der Rheinfall  R�ckweg vom Rheinfall  auf der Terrasse unseres Hotelzimmers  Abmarsch ins Ahrtal  Nun kommt schon!  R�mische Wasserleitung  Eifeler Hundelaufwege  Pf�tzenspa�  Abmarsch nach Hause  Reine Lebensfreude  Warten auf die Nachz�gler  Herrliche Voreifel

<<<...Ob mit oder ohne Schnitt im Ballen, baden gehen ist mein größtes Vergnügen, wie auch die ersten fünf Bilder belegen. Der Menzenschwander Wasserfall liegt wie in einem Zauberwald eingebettet zwischen dicken Steinen und hohen Bäumen und das ganze Tal erinnert mich ein wenig an meinen Lieblingswasserfall bei Ebenau, den ich vor fast drei Jahren kennengelernt hatte. An der Leine im Wasser fühle ich mich am wohlsten, denn dann sind meine Menschen sehr friedlich und schreien nicht, dass ich sofort wieder herauskommen soll, und es ist auch viel leichter, sich gegen die Strömung zu stemmen. Da ist es egal, dass es manchmal aussieht, als würde Frauchen Hunde angeln (vgl. Bild 4).

Während der Nacht hat es ununterbrochen gewittert, so dass ich kein Auge zumachen konnte. Trotzdem bin ich am nächsten Morgen mitgegangen nach Waldshut (Bild 6). Das Städtchen gefällt mir ungemein gut, weil es mitten drinnen einen großen Brunnen hat, in dem man herumplantschen kann. Am Rande stand allerdings ein bronzierter Hammel, der mir völlig unnötigerweise auf den Rücken gespuckt hat (Bild 7).

Danach sind wir weitergefahren, hinaus aus dem Schwarzwälder Regen, der glücklicherweise kein Visum für die Schweiz bekommen hatte. Trotz oder wegen der heißen Sonne finde ich aber den Rheinfall einen ganz großen Reinfall, weil ich nirgendwo reinfallen durfte. Das schönste an Wasserfällen ist, dass man so lustig darin herumspringen und sich abkühlen kann. Am Rheinfall musste ich aber ganz gesittet an der Leine hinlaufen (Bild 8) und auch wieder zurücklaufen (Bild 10). So blieb mein diesjähriger "Heimatbesuch" im Lande der Bäris nur eine ganz kurze Stippvisite. Hätten sie bemerkt, dass Frauchen gar keine Papiere bei sich gehabt hatte, hätte ich vielleicht ein eidgenossenschaftliches Wort für sie einlegen können, aber die Grenzbeamten haben nur nach "Waren" gefagt. Eine Ware ist aber weder Frauchen, noch bin ich eine; so konnten wir ungehindert wieder zurück in unser Hotel, wo uns ein toll aufgeräumtes und geputztes Zimmer erwartete. Auf der Terrasse kann ich entspannt Frauchens Händen durch mein Fell wühlen lassen, während der Chef an diesen Zeilen schreiben muss (Bild 11).
Tagesfazit: Viel Wasserfall, wenig Wasser im Fell!

Die darauffolgende Woche haben wir so verbracht, wie ich es mir nicht schöner wünschen kann, und das hatte ich Frauchen zu verdanken. Ihre Bedingung für eine Urlaubswoche in den eigenen vier Wänden war: jeden Tag ein Waldspaziergang auf noch unbekannten Wegen und kein Kochen in der eigenen Küche. Dass ich die Spaziergänge über alles genossen habe, zeigen die Bilder, insbesondere die Nummern 13 und 14. Wie man sieht, gibt es überall für mich die schönsten Schlammlöcher zum Saufen und Herumtoben, weil es nachts öfter mal gewittert. Da kann mich dann auch ein Gitter vor einer römischen Wasserleitung nicht frustrieren (Bild 12). Aber auch den zweiten Teil des Wunsches fand ich sehr gut, denn so komme ich jeden Abend in ein anderes Restaurant, und weil Herrchen mehr auf seine Figur achten muss als ich, gibt es nach jedem Schläfchen unter einem Restauranttisch ein anderes Stück Brot für den Heimweg. Traumhaft finde ich auch, dass ich danach nachts in meinen Keller darf. Dort kann ich auf kalten Fliesen schlafen, statt in der Hitze auf Teppichen liegen zu müssen, und Gewitter höre ich dort auch fast gar nicht.

Leider muss Frauchen schon wieder arbeiten gehen, so dass ich den Tag bei Herrchen verbringe. Der aber sitzt den ganzen lieben langen Tag an einem seiner Computer, um neue Webseitenprogrammierungen zu üben, und vergisst darüber fast, dass ich mittags mal in den Park gehen mag. Das ist unheimlich wichtig, aber das kann Herrchen nicht wissen. Der denkt, ich will raus, um mein Geschäft zu machen, dabei muss ich jetzt wieder öfter raus, um die Düfte meiner Nachbarinnen zu erhaschen. Mir scheint, es dauert nicht mehr lange, bis sie wieder heiß sind. Na, und ob ich dann mal ran darf, werde ich berichten.
Den Grund, warum mich mein Zuchtverband nicht wollte, ich meine meine Probleme mit der Demodikose (ich hatte schon 2006 davon berichtet), habe ich jedenfalls restlos überstanden. Ich brauche schon seit Monaten keine Medikamente mehr. Das muss doch wohl bedeuten: Hey ladies, here I come!

Nachdem nun auch Herrchen wieder arbeiten muss, hat das richtig heiße Wetter angefangen. Eigentlich würde mir das gar nicht so viel ausmachen, weil ich dann den lieben langen Tag im Keller auf den kühlen Fliesen schlafen kann, aber in diesem Schuljahr hat Herrchen einen derart bösen Stundenplan bekommen, dass er fast immer den ganzen Tag lang in der Schule bleiben muss. So nimmt mich Frauchen fast täglich mit ins Büro.
Die Räume in der alten Villa sind zwar relativ kühl, aber der Spaziergang in den Rheinauen am Mittag ist schon ganz schön anstrengend, wenn man wie ich den schwarzen Pelz nicht ausziehen kann.

Glücklicherweise ist aber der liebe Gott offenbar ein Hundeliebhaber, denn dieses Wochenende kommt die Luft aus dem kühlen Norden, die Temperaturen im Wald liegen bei knapp 20 Grad, so dass das Laufen und Toben einen wanhsinnigen Spaß macht (Bild 18) und ich so weit voraus laufe, dass ich immer wieder auf meine Menschen warten muss (Bilder 19 + 20). Ab Montag sollen die Temperaturen wieder auf 36 Grad steigen -dann bin ich wieder platt!

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