Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

S��e Gr��e...  ...von der Brieftr�gerin  ...an Anton  Zum Verzehr...  ...bestens geeignet  Driburger Erholung  Waldspazierg�nge  H�xter  Zur�ck zu Frauchen  Und noch mal H�xter  H�xter Altbau  Hundeh�tte oder Hafenmeisterei  Meine Kralle  ...auf dem Tisch  Hotel Schwallenhof  Im Gr�flichen Park  Schneegest�ber...  ...am Silvestertag  Alles versinkt im Schnee  im Wald ohne Leine  Auf dem Weg ins Neue Jahr

<<<... Mit dem Schnee ist das so eine Sache in diesem Jahr, erst fällt eine ganze Menge in der Woche vor Weihnachten, dann taut alles weg, damit der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten nicht ausrutschen kann. Dann ist Weihnachten kaum vorbei, schneit es gleich wieder ganz doll, so dass ich durch jede Menge Salz laufen muss, um im Schnee spielen zu können, dann taut alles wieder an und friert ganz rasch, damit sogar ein Allradmann wie ich ins Rutschen kommt. Wer auch immer für das Wettermachen verantwortlich ist, ein vernünftiger, ruhiger Berner ist das ganz gewiss nicht, dafür lege ich meine Pfote ins Eiswasser!

Aber ich erzähle über die letzten Tage dieses Jahres lieber von vorne. Am Heiligabend lag wieder ein ganz toller, süßer Gruß von meiner Lieblingsbriefträgerin auf dem Briefkasten (Bilder 1+2). Da der Briefkasten aber entweder immer noch zu hoch hängt oder ich immer noch nicht groß genug bin (Bild 3), musste ich mir mein Geschenk von Frauchen herabreichen lassen. Wie die Bilder 4+5 zeigen, habe ich den Gruß dann ganz konzentriert nicht nur zur Kenntnis, sondern auch gleich zu mir genommen.
Weihnachten sind wir dann wieder in Bad Driburg, weil das Hotel so toll ist und wir dort drei Zimmer haben, so dass sich jeder zum Ruhen zurückziehen kann. Wenn Herrchen nicht am Esstisch sitzt und in den Laptop hackt, dann sitzt er im Wohnraum (Bild 6) bei einem Glas Wein und hat mindestens eine Hand frei, um mich zu streicheln. Das ist überhaupt das Allerbeste an gemeinsamen Urlauben, dass ich jeden Tag 24 Stunden jemanden in Streichelnähe finden kann!

Waldspaziergänge (Bild 7) sind hier in diesen Tagen eher eine Seltenheit, weil das Wetter, wie oben erwähnt, nicht weiss, was es will. Meist sind besonders die steileren Wege total vereist, während die Wege im Flachen im Matsch versinken; ein Umstand, der uns auf die zivilisiert geräumten Wege der Städtchen zwingt und damit auch in die Geschäfte, was Frauchen gar nicht bedauern kann, ist doch noch etwas Platz in ihrem Koffer frei für die Rückfahrt. Unter anderen haben wir uns auch noch einmal Höxter angeschaut (Bilder 8-11), wo es -je nach Geschmack und Interesse- ganz besonders schöne Altbauten zu sehen, tolle Schuhgeschäfte zu besuchen oder irre Laternenpfähle abzuschnüffeln gibt. In Holzminden habe ich dann die schönste Hundehütte der Welt entdeckt (Bild 12), aber Frauchen nahm mir die Illusion und las vor, dass darin nicht nur ein Hund, sondern auch der Hafenmeister wohnen musste.

Gestern habe ich dann noch einmal für etwas Unterhaltung der besonderen Art gesorgt: Seit zwei, drei Tagen schlecke ich an meiner linken Vorderpfote an meinem Daumen herum (einige nennen das auch die Wolfskralle, obwohl Wölfe da gar keine Kralle haben!). Gestern nun stand diese Kralle beim Füßewaschen senkrecht in die Luft, so dass Frauchen mir das Waschen erst einmal erließ. Sie überzeugte zuerst Herrchen, dass ich nun doch endlich zum Tierarzt müsse und dann die Dame von der Rezeption, die den lokalen Tierarzt anrief und ihm erzählte, dass ich fast im Sterben läge wegen einer schweren Pfotenverletzung. Die Wartezeit bis zu meinem Behandlungstermin verbrachte ich unter dem Tisch, an dem Herrchen konzentriert Englischarbeiten korrigierte, während Frauchen in der Hotellobby war. Um 16 Uhr waren wir dann beim Arzt. Er war bereit, sich meine Kralle anzuschauen, aber die war weg! Was keiner gemerkt hatte, war, dass ich sie mir unter dem Tisch liegend langsam abgeknabbert hatte, weil sie mich störte. "Hunde sind hart im Nehmen" sagte der Tierarzt und gab mir gegen die kleine Entzündung eine Penicillinspritze, "an der Kralle hätten sie mal kräftig ziehen können". Frauchen wurde leicht übel bei der Vorstellung, während ich einmal kurz mit den Zähnen klappte, um den Arzt zu warnen, mir nicht noch eine zweite Spritze geben zu wollen. Zurück in der Hotelsuite fand Herrchen dann meine Kralle unter dem Tisch (Bild 13).

Heute ist nun Silvester. Draußen fällt zunächst ununterbrochen ein Schneeregen, den keiner wirklich mag, weil er nicht kalt genug ist, um oben auf dem Fell liegen zu bleiben. Aber dann wird das doch noch richtiger Schnee und ich darf noch einen ausgedehnten Spaziergang durch den Gräflichen Park (Bilder 15-19) machen, bevor wir in den Wald abbiegen und über die leichte Höhe wieder zurück ins Hotel kommen. (Bilder 20+21) Der Schnee ist kalt genug, so dass ich wie ein Silverback aussehe und dicke Schneepantoffeln in die Lobby trage. Aber heute darf ich aussehen wie Sau, mir wird verziehen, weil alle Gäste zu wissen scheinen, dass ich gestern fast an einer abgebrochenen Kralle hätte sterben können!
Heute abend werden meine Herrschaften sich an einem Silvesterbuffet laben, während ich allein die Bude bewachen darf. Ich hoffe nur, dass entweder die ganzen alten Leutchen, die diesen Kurort frequentieren, nichts zum Knallen gekauft haben oder meine Leute rechtzeitig den Weg zu mir rauf gefunden haben, bevor eine etwaige Knallerei losgeht. Wie dem auch sei, ich werde es überleben und schau gespannt in das nächste Jahrzehnt. Bis dann!

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