Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Portonovo  Ich komme!  der einsame Schwimmer  Wellenflucht  Surfin' Italia  Kiestrocknung  Blick �ber die Bucht  Abschied vom Strand  oberhalb von Fulpmes  auf der Fronebenalm  kurze Pause  Erfrischung im Gebirgsbach  auf dem Hotelbalkon  Tr�nke in Neustift  beim Aufstieg  Aufstieg  am "Gipfel"  Und wo geht's wieder runter?  der Abstieg

<<<... So blau hatte ich mir die Adria gar nicht vorgestellt.-
Heute sind wir nach Portonovo gefahren, noch ein Tipp von Ulrich. Als wir an den weißen Kieselstrand kamen, konnte ich mein Glück kaum fassen. Fast hätte ich Monika hinter mir her ins Meer gezogen, so verlockend strahlte mich die blaue Adria an (Bild 1). Für eine halbe Stunde habe ich dann die ganze Welt vergessen(Bild 2)! Iimmer nur rein ins Wasser, ein paar Meter schwimmen (Bild 3), mit den Wellen herausspringen (Bild 4) und gleich wieder rein (Bild 5). Dazwischen immer wieder eine Trocknungswälzung im Kiesel (Bild 6) und gleich wieder rein.
Aber auch der schönste Moment hat irgendwann ein Ende und so musste ich nach einiger Zeit Herrchen zurück zum Auto folgen (Bild 8).

Am nächsten Tag gab es dann wieder die große Langeweile hinten im Auto und als ich endlich herausdurfte, war der Sommer endgültig vorbei. In Fulpmes im Stubaital fanden wir ein richtig großes Appartment im Hotel Zur Alten Post, in dem ich ganz toll den ganzen Tag hätte pennen können. Aber ich durfte nicht! Ich musste mit hinauf auf eine Alm wandern, weil ich als Berner die Berge halt noch lieber haben soll als das Meer!
Der Weg zu Fuß hinauf zur Fronebenalm war ganz schön beschwerlich, so dass mir die Rast auf der Alm sehr gelegen kam (Bilder 9 - 11). Von hier konnte man zurück schauen auf den Eingang des Stubaitals, von wo langsam aber sicher eine Regenfront uns entgegen zog.
Für meine Menschen gab es nichts zu Trinken auf der Tour, aber ich durfte beim Abstieg mal im Bach naschen (Bild 12). Das Wasser war eiskalt, aber das können Bernerpfoten gut ab. Gut, dass die alte Post einen großen Wellnessbereich hat, so konnte ich den Nachmittag ungestört auf dem Zimmer schnarchen, während ich meine Menschen sicher in ihren weißen Bademänteln wußte.

Gut, dass ich heute ausgeschlafen war. Was sich meine Menschen heute überlegt hatten, war bestimmt nicht überlegt. Als ich vor dem Frühstück auf dem Balkon für meine Modelbilder saß (Bild 13), ahnte weder Fotograf noch Model, dass heute echte Knochenarbeit auf dem Programm stehen würde.
Nach dem Frühstück ging es erst nach Neustift, wo ich noch einmal einen kräftigen Schluck zu mir nehmen konnte (Bild 14), danach fahren wir weiter nach Ranalt, parken unten an der Straße und beginnen einen Aufstieg. Zunächst Forststraße, doch daraus wird nach wenigen Hundert Metern ein enger Trampelpfad steil hinauf durch den Bergwald (Bild 15 + 16). Er ist so arg steil, dass meine Menschen schon wissen, dass sie diesen Weg nicht wieder hinuntergehen können. Oben hoffen sie einen breiteren Weg zu finden. Aber oben (Bilder 17 + 18) ist nichts, nur eine Bank und ein kleines Stück Weg direkt in einen breiten Gebirgsbach hinein.
Aber man kann Waldarbeiter hören und die schweren Maschinen müssen über eine Forststraße hinauf-gekommen sein. So beginnen wir den Versuch einer Traverse durch den steilen Bergwald, kommen aber weit unter den Waldarbeitern erst an den richtigen Hang.
Ohne jeden Weg im steilen Hang gehen meine Menschen mit meiner Technik weiter: auf allen Vieren, aber im Gegensatz zu mir haben sie ihre Finger immer um ein Stück Wurzel, Fels oder einen Ast gekrallt. Ich kann meine voller Berner Überlegenheit ausspielen, hier bin ich in meiner Landschaft, nutze meinen Allradantrieb und schaue mal bei dem einen, mal bei dem anderen nach, ob er, ob sie noch kann. Aber sie müssen können, denn abwärts geht hier gar nichts außer den Steinen und den Zapfen!
Nach einigen "Sackgassen" am Abgrund von Schluchten finden sie dann endlich die Waldarbeiterstraße, "nur" Hundert Meter oberhalb ihrer Köpfe. Auf zwei verschiedenen "Wegen" versuchen sie den direkten Aufstieg, finden knapp unterhalb der Straße eine Schneise von Holzabfällen, die kaum Halt bietet und zum Schluss noch eine drei Meter hohe Natursteinmauer, die die Straße sichert.
Zum ersten Mal muss ich Hilfe in Anspruch nehmen, lasse Frauchen vorklettern und mich dann an der Leine die letzten Meter hoch ziehen, während Herrchen fünfzig Meter weiter das gleiche Kunststück ohne Hund und Leine versucht.
Der Marsch hinab ins Stubaital auf der Forststraße ist dagegen fast langweilig ereignislos. Ein schwerer LKW quält sich uns entgegen hinauf, ansonsten gibt es nur noch zig kleine Bächlein zu überqueren, deren Wasser ich aber nicht mag. Im Auto falle ich kaputt um, lasse mich dann nur noch per Fahrstuhl auf mein Zimmer bringen, füttern und tränken.

Morgen mache ich mir wieder einen ruhigen Tag. Da fahr ich heim.

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