Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Wellness Zwei gl�ckliche Urlauber Steiermark Der gr��te Ochse langweilt mich N�he Passail An der Leine über Wiesen Nur Landschaft Fertig zum Foto Mach dein Foto Grazer Hauptplatz Uhrturm im Hintergrund Treppe zum Uhrturm Einkaufen in Graz Sonne satt Kampf um den Mais Hier gibt's Mais Tolles Zimmer
Anton

<<<... Mir ist es gleich, ob wir zuhause sind oder ob wir in einem Hotelzimmer hausen. Das Wichtigste ist, dass ich den Befehl "Bauchkraulen" mindestens einmal am Tag höre, dann geht es mir, wie man Bild 1 unschwer entnehmen kann, richitg gut. Und auch der Kraulerin vom Dienst scheint diese Aktivität immer Spaß zu machen (vgl. Bild 2), so auch jetzt bei unserem Besuch in der Steiermark. Wenn mich die hiesigen Kellnerinnen so sehen könnten, hätten sie bestimmt nicht so viel Angst vor mir!

Ein Bäri gehört auf die Alm, hatte Monika irgenwann einmal laut verkündet, und so sind wir in diesen Tagen im größten zusammenhängenden Almengebiet Österreichs gelandet, dem Steirischen Almenland.

Genauer gesagt, wir verbringen eine Woche in Fladnitz an der Teichalm. Die Teichalm, das ist das Gebiet rund um den größten Ochsen, den ich je gesehen habe (vgl. Bild 4), seine Thrombosewadeln sind dicker als griechische Tempelsäulen, wie man auf Bild 5 erkennen kann. Er steht so auf ca. 1200 Meter Höhe direkt vor dem Teichalmsee (Bild 3) und schaut auf das Wasser, als könnte er die Pfütze auf einen Sitz aussaufen. Wahrscheinlich darf er das aber gar nicht, denn hier werden unablässig Renter und solche, die es früher einmal waren, mit Bussen heraufgebracht, damit sie sich einmal um das Fleckl Wasser herumquälen. Auf der linken und der rechten Seite stehen jeweils Jausenstationen der gehobenen Kategorie, wo die unvermeidliche Rast eingelegt werden kann, bevor die Pflegerinnen zum erneuten Aufbruch mahnen.- Da wir noch ein paar Wochen haben, bevor die Rentenanträge abgeschickt werden dürfen, sind wir rasch wieder hinunter nach Fladnitz gefahren, wo das Leben pulsiert. (Zugegeben, der Pulsschlag ist schon etwas langsam, halt etwa wie bei einem Brauereipferd mit niedrigem Blutdruck.)

Wenn es jemanden wundert, dass ich trotz der gewaltigen Ausmaße der Natur hier meist an der Leine herumlaufen muss (vgl. Bilder 7 - 9), dem kann ich ein Thema nicht vorenthalten, das nicht für zwergpudelliebende Ästheten geschaffen wurde, sondern aus der Gegend hinter der Brustgeschirrlinie bzw. bei Zweibeinern unterhalb der Gürtellinie stammt:
Während die Schweizer ihre tiefe Abneigung gegen Hundefäkalien durch das Aufstellen von Millionen von Hundesackerlspender zum Ausdruck bringen (vgl. meinen Bericht aus dem Tal der Rotten) und die Deutschen ihre Phobie dagegen durch Strafbefehle kundtun, fahren hier in der Steiermark die Bauern mit wundersam riechenden Gülleschleudern über die Wiesen und Felder und jauchen, was das Zeug hält.
Lasse ich nur eine einzige Wurst auf eine deutsche Scholle fallen, so ist die Nahrungsmittelversorgung Deutschlands gefährdet, hat mein Tierarzt erklärt, denn meine ungesunden Exkremente verseuchen den Boden für sehr lange Zeit. Wenn aber eine Kuh, ein Schwein oder ein Mensch sich mit vielen Artgenossen zusammentut, und alles, was aus ihm herauslaufen kann, durch Menschenhand auf die Wiesen bringen läßt, dann sichert dies die Nahrungsmittelkette.
Das erkläre nun einer mal einem freiheitsliebenden Berner, der an der Leine laufen muss, damit er sich nicht auf Schritt und Tritt in der Jauche wälzt.

Trotzdem ist die Steiermark eine ganz tolle Gegend zum Spazierengehen, wie man den Bildern, aufgenommen in der Nähe von Passail, unschwer entnehmen kann. Und auch das Wetter spielt ganz toll mit, indem es immer nur mit Regen droht, aber uns nie wirklich erwischt. Fotografieren lasse ich mich ja inzwischen ganz gerne (vgl. Bilder 10), aber wenn Gene anfängt die Landschaft zu filmen, dann wird mir langweilig. Und dann fällt mir ein, dass er seinen Schülern immer predigt, sie sollten keine Aufnahmen ohne Stativ machen, und dann schleiche ich mich von hinten an und rolle ihm in die Hacken, dass er die Kamera verreissen muss. (Bilder 11)

Heute haben wir einen schönen Ausflug in die ehemalige europäische Kulturhauptstadt Graz gemacht, die größte zusammenhängende, noch bewohnte Renaissance-Bebauung im deutschsprachigen Raum besucht und ein wenig Mode für Zweibeiner geschaut. Wie man auf den Bildern 12 - 14 sehen kann, sind wir dem Grazer Wahrzeichen, dem Uhrturm, recht nahe gekommen, aber hinaufgekommen sind wir nicht, weil mir das viele Treppensteigen erspart werden sollte, andererseits das Liftpersonal mich aber nicht mitnehmen wollte, da ich meinen Maulkorb im Auto vergessen hatte. Zwar war der alte Herr davon überzeugt, dass ich ein ganz Lieber sei, aber die Videoüberwachung verhinderte, dass er ein Auge zudrückte.- So mussten wir uns halt mit dem begnügen, was allgemein gerne in Graz getan wird: Einkaufen.

Das Wochenende verwöhnt uns mit ununterbrochenem Sonnenschein, so dass wir alle Wanderwege um Fladnitz herum erkunden können (Bild 15). Der Mais steht reif, und da niemand da ist, um ihn zu ernten, bediene ich mich selbst, nehme die Kolben zwischen die Pfoten und knabbere die goldenen Körner wie einst Alfred E. Neumann. Mit Monika den Mais zu teilen, habe ich allerdings überhaupt keine Lust (Bild 16). Am Nachmittag gibt es eine Ruhepause für alle im großen Hotelzimmer, bevor die Zweibeiner sich ins Meerwasserbecken und in die Saunen zurückziehen und mir den ganzen Platz für einen schönen Mittagsschlaf überlassen. (Bild 18)

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