Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Blick nach vorne Volle Konzentration Magst Du nicht? Fang! Down! Warten! Was kommt jetzt? Lecker... Alle! Es geht in den Adendorfer Wald Beeilt euch... dat matscht so sch�n Sauber im Weinberg ...am Sonntag Knabbergl�ck Holzwurm bi der Arbeit R�ckfahrt... ...nach Hause
Blick ins n�chste Jahr

<<<... Ob Sommer oder Winter, das abendliche Zubettgehen gestaltet sich seit Monaten immer gleich aufregend schön. Und da ich die Routine inzwischen unheimlich gut beherrsche, weiss ich, das ich zum Mittelpunkt werde, wenn im Wohnzimmer das Licht aus geht. Und da kommt Monika schon heraus (Bild 1) und holt aus der Küche ein paar Leckerli.

Als erstes muss ich mich mal auf sie konzentrieren und das Leckerli in der flachen Hand ignorieren (Bild 2), bis ich das Zauberwort "Jetzt" höre. Dann darf ich es mir vorsichtig nehmen. Nach dieser Übung im Sitz mache ich sie auch noch mal aus der Platzposition (Bild 3). Danach geht es zurück in die Sitzposition, damit mir Monika ein Leckerli auf die Nase legen kann (Bild 4). Habe ich mir das selbst ins Maul geworfen, muss ich "Down" machen, während Monika ein weiteres Stück vom Leckerli neben mir auf den Boden legt. Und dann heißt es warten, (Bild 5) warten, warten ... JETZT. Dann wieder zurück in die Sitzposition und aufpassen, welche Übung als nächstes kommt (Bild 7). Und wieder habe ich ein geworfenes Stück Leckerli auffangen können (Bild 8).

Dann kommt das Wort, das ich am wenigsten gerne höre: ALLE. Noch ein Blick zum Herz erweichen (Bild 9), Monika dreht trotzdem ab. Ich gehe ein wenig Wasser saufen, dann lege ich mich hin, während mein Rudel das Licht löscht und ins Bett geht.

Am Wochenende mit meinem Rudel in den Adendorfer Wald, etwas Besseres kann ich mir gar nicht vorstellen. Da springe ich dann auch schon mal ungeduldig aus dem Auto und laufe ein Stück vor (Bild 10), während die Zweibeiner noch die Schuhe wechseln.
Am Ende des Feldes (Bild 11) entscheidet sich dann, ob wir im oder gegen den Uhrzeigersinn laufen. Im Grunde ist es mir natürlich egal, in welche Richtung wir gehen, denn ich genieße das beste Winterwetter, das ich mir vorstellen kann: einen sonnigen Vormittag bei +9 Grad nach einem Tag mit monsunartigen Regenfällen. An einem solchen Tag findet sich nämlich immer eine Gelegenheit, den Zweibeinern zu entkommen und in einer Pfütze nach Herzenslust herumzutollen. Ich bin und bleibe eine Wildsau im falschen Körper (Bild 12). Vielleicht sollte ich mal mit einem Tierpsychiater Kontakt aufnehmen; neben der Transsexualität gibt es bestimmt auch eine Art Transspecies. Ich fühle das ganz doll in mir!

Sollte man ja nicht glauben, aber nur einen Tag später kann ich schon wieder ganz doll frisch aussehen (Bilder 13+14). Hier in den Weinbergen oberhalb von Ahrweiler gibt es leider nur Schieferboden; das ist für den Wein ganz schön, aber ich kann mich in Schiefer nicht wälzen nd Trester liegt leider um diese Jahreszeit nicht mehr herum.

Winterzeit bedeutet heutzutage nicht mehr unbedingt Schnee. Ich erinnere mich, in meiner Kindheit war es noch bitter kalt, es fegte ein eisiger Wind über das Land und der Schnee war gefroren. Wer es nicht glauben kann, schaue sich meinen Bericht über die Festtage 2005 noch einmal an. Heute scheint die Sonne bei -4 Grad C, die Pfützen sind gefroren, aber es gibt keine einzige Schneeflocke im Wald (Bild 15). Das gefrorene Laub raschelt nur lauter als sonst, aber die Äste schmecken so gut wie immer (Bilder 16+17). Die Sonne treibt offensichtlich jederman in die Natur oder die Weihnachtsmärkte haben inzwischen ihren Reiz verloren, wie dem auch sei, ich habe selten so viele Hunde aller Größen und Kategorien getroffen. Das Bellen zweier großer schwarzen Doggen hätte uns fast einen anderen Weg suchen lassen, aber dann sahen wir sie nur von weitem, und niemand aus meinem Rudel konnte am Ende beweisen, ob Doggen wirklich liebe Kerle oder böse Monster sind. Wir haben den direkten Kontakt einfach vermieden.
Zuhause angekommen wollte ich eigentlich gar nicht aussteigen (Bilder 18+19). Im Bach herumlaufen und anschließend Eisklumpen in den Fahnen an den Vorderläufen haben, das finde ich toll, aber mit kaltem Wasser im Garten den Bauch und die Läufe geputzt bekommen, das muss einfach nicht sein. Was ich im Auto sitzend noch nicht wusste, war, dass das Wasser im Gartenschlauch auch gefroren war; so endete der Ausflug heute mit einem Bad im warmen Wasser. Ich bin also wieder frisch gewaschen; die Feiertage können kommen!

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