Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

Warten auf's Fr�hst�ck Endlich Fressen Bankerlwege im Joglland Gehorsamsübung Am Wasserloch Steirische Steaks Bachl�ufe Br�ckengeher Wasserspiele Landschaft satt ohne Worte Herrchen folgen Herrchen ist zu dick noch mehr Landschaft Wo bin ich? Warten auf weitere G�ste Jule ist drau�en Bewegung! Stimmung! Mein B�rbelchen Der A-Wurf
Warten auf's Frühstück

<<<... Wegen des tollen Wetters sind wir noch in der Steiermark geblieben und haben einen weiteren Stopp im Joglland eingelegt. Hier gibt es ein Hotel mit unheimlich gutem Essen, das meine Zweibeiner bereits mit meinem Vorgänger Cando besucht hatten.

Für mich ändert sich durch den Umzug die Routine kaum: nach dem Besuch des Frühstückraumes muss ich auf unserem Balkon Platz nehmen (Bild 1), von wo aus ich beobachten kann, wie meine Frühportion ausgewogen wird. Danach kommt Monika heraus zu mir und ich bekomme mein Futter. (Bild 2)
Ich habe heute auf unseren Wanderungen auch herausgefunden, wie das Joglland zu seinem Namen kam. Hier gibt es nämlich unheimlich viele Bankerlwege. Ein solches Bankerl sieht man auf Bild 3. Diese Wege sind alle sehr gut ausgeschildert, aber die Bauern spannen hier überall elektrische Kuhzäune quer über diese Wege. Ein Bauer ist sehr nett und hat einen roten Fetzen mitten auf dem Weg in den Elektrodraht geknotet, so dass man ihn von weitem sieht. Die anderen Bauern aber kennzeichnen die dünnen Drähte nicht, so dass die Massen der alternden Bankerlwegbenutzer in ihrer Fehlsichtigkeit in diese Drähte einfach hineinlaufen müssen. Und so lernen sie jogln.
Und deshalb eben Joglland.
Auch wir haben es nur auf die Alm geschafft (Bild 4), weil wir die Drähte getestet haben, bevor wir durch sie durchgestiegen sind. Selbst in den Wäldern fanden wir, dass die eingezeichneten Wanderwege immer wieder von Stacheldraht- oder Elektrozäunen versperrt wurden. So mussten wir viele Wege abbrechen und Alternativen suchen. Glücklicherweise gibt es aber im Wald immer wieder Baumstümpfe mit Löchern, in denen sich Regenwasser sammelt. So konnte ich mich wenigstens stets herrlich erfrischen (Bild 5). Trotzdem sollten die Joglländer Bauern und die Joglländer Fremdenverkehrsfuzzis miteinander reden, ob man nicht in der Nachsaison ein paar Joglfallen weniger über die Wege spannen könnte.

Die Steirer müssen alle ganz toll gesunde Leute sein, denn selbst in einer 4-Sterne-Wellness-Herberge ist kein einziges Kopfkissen ohne Federfüllung aufzutreiben. So hat mich Gene die letzte Nacht ganz schön mit seinem allergiebedingten Husten genervt und mir jeden Schlaf geraubt. Ein Glück, dass er sich heute ein neues Kopfkissen ohne Federn gekauft hat; jetzt kann ich wenigstens wieder in Ruhe schnarchen.

Die letzte Wanderung im Joglland war auch die bisher erfolgreichste, was die Verfolgung von angezeigten Wegen angeht. Hinter dem Hotel fangen gleich vier Wegzeiger die gleiche Route an: die Jogllandroas, der Kraftpfad wie der Voglbankerlweg und die Tut-mir-gut-Rennstrecke für nordische Klappergeister mit Stöcken. Vielleicht hat der Bauer deshalb diese Strecke nicht gleich wieder per Elektrozaun gesperrt, so dass wir dieses Mal an den Kühen einfach vorbeigehen konnen (Bild 6). Kaum ist man aus dem Ort heraus, finden sich im Wald die herrlichsten Bäche (Bilder 7 - 9). Ich renne am liebsten die Bachläufe auf und ab, während Monika die Brücken bevorzugt oder vorsichtig die Furten zu überqueren versucht. Immer wieder öffnen sich die Waldstücke zu weiten Almenwiesen (Bild 10), die zum verrückten Herumtollen einladen. Im Wald aber versuchen mich meine Zweibeiner in der Nähe zu halten (Bilder 11 + 12), weil die Jagdsaison eröffnet ist und man nie im voraus sagen kann, mit welchem Tier mich ein Jäger verwechselt haben möchte. Auf der nächsten Wiese musste dann Herrchen sich auch einmal von vorne der Kamera stellen. (Bild 13) Nun hat er ein schönes VORHER-Bild von sich, weiss wie dick ihn der ganze Wellnessaufenthalt in der Sauna und am Buffet macht und kann in den kommenden Wochen versuchen, sich an ein ähnlich strenges Futterregime zu halten, wie ich es muss. Vielleicht bekommt er ja dann auch noch einmal so eine schöne Figur wie ich. Denn eines kann niemand leugnen: obwohl auf Bild 14 ganz schön viel Landschaft zu sehen ist, meine schlanke Taille ist nicht zu übersehen! Da muss ich mich schon hinter einen Busch begeben (Bild 15), um meine tolle Figur zu verstecken.

Am Dienstag hatte ich meinen 2. Geburtstag, und am Samstag gaben Siggi und Udo eine Geburtstagsparty für die A-ler vom Fuße des Westerwaldes und luden alle B-ler und C-ler auch dazu ein.
Hatte ich voriges Jahr nicht am großen "Welpentreffen" der Westerwälder aus gesundheitlichen Gründen teilnehmen können, so war ich heute als einer der Ersten da, um sicherzugehen, dass ich auch wirklich jeden Gast sehe. Die 19 Wochen alten C-ler waren in der absoluten Überzahl und hatten bestimmt den meisten Spaß, denn sie spielten noch so einen Kinderkram wie "Ich zieh dir alle Ohren lang" oder "Komm wir machen ein Knäul". Ich konzentrierte mich mehr auf den Einlass (vgl. Bild 16) oder machte Jule den Hof. Leider wollten auch die Rüpel vom B-Wurf an Jule beweisen, dass sie schon Männer sind, so musste Jule nach einiger Zeit auf Siggis Wunsch hin das Grundstück verlassen (Bild 17). So Jungs wie Ben und Bruno haben es naturgemäß noch nötig, sich als "Männer" zu beweisen, so versuchte insbesondere Ben alles zu besteigen, was sich bewegte. Da ich der Senior der Runde war, wollte ich irgendwann einmal klarstellen, dass eigentlich alle Damen unter meinem "Schutz" standen, aber Bruno hatte überhaupt keinen Respekt vor dem Alter und ließ statt Argumenten seine Zähne sprechen. So habe ich mal wieder drei Cuts im Gesicht oberhalb und unterhalb meines linken Auges.
Gottseidank haben die Blessuren meiner Schönheit nicht wirklich geschadet. Jedenfalls hat Bärbel nichts dergleichen gesagt.
Bärbel, meine Bärbel. Als sie den Platz betrat, regnete es Schweineohren vom Himmel und mein Bauch fühlte sich an wie beim Frühstückskraulen! Ich habe überhaupt nicht mehr gemerkt, dass noch andere auf den Platz gekommen sind; ich hatte nur noch Augen und Nase für Bärbel.- Bärbel und mich verbindet so viel! Nicht nur die gleiche Mutter, sondern auch die Tatsache, dass ich nur Schwestern, aber keinen einzigen Bruder habe, und sie hatte keine einzige Schwester, nur Brüder. Dass Bärbel meine Avancen sehr zu schätzen wusste, entnahm ich ihrer Körpersprache; wer würde Bild 19 anders interpretieren können?! Trotzdem musste ich, nachdem sich alle anwesenden A-ler zu einem Gemeinschaftbild zusammen gesetzt hatten (Bild 20), "unverrichteter Dinge" nach Hause gehen, um meine Zweibeiner zu einer ihrer Feiern mit Freunden zu begleiten.
Aber bitte, bitte, wer auch immer Bärbel trifft, sage ihr, ich denke nur noch an sie und werde immer auf sie warten. Und solltest Du, geliebte Halbschwester, diese Zeilen selbst lesen, schick mir ein Zeichen, eine Mail, eine BernerSMS, dass auch Du Dich auf ein Wiedersehen freust! Ich schwöre, Bärbel, ich werde jedenfalls keinen Bissen mehr fressen, kein Nickerchen mehr machen, bis wir uns wieder treffen! Außer vielleicht heute Abend. Aber Bärbel, wir sehen uns wieder! Spätestens nächstes Jahr beim Welpentreffen der Füße vom Westerwald.

>>>