Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

 

 Fotosession  Wieder mit Ball  Portrait 1  Portrait 2  Portrait 3  Waldspaziergang  Ich kommmmeeeee  Wieder daheim  Voller Gr�nzeug  Ich warte.  Ein Mammut...  ist in unseren Garten...  gefallen und hat...  ...offensichtlich...  ...ein Bein verloren.  Wir k�nnen fahren!  Mach die Klappe zu!  Kakaotrunk  Auf dem Weg  Sp�tsommerliche Sonne tanken  Schwarzfu�indianer

<<<... Die großen Sommerferien liegen fast hinter uns, und für mein Rudel beginnt wieder der Alltag. Schön für mich. So ein Mann, der den ganzen Tag über im Haus ist, kann ganz schön lästig sein. Zum einen komme ich nicht mehr ins Büro, treffe also meine Fans im Zug nicht, kann durch mein Seufzen unter dem Schreibtisch niemanden zum Lachen bringen, zum anderen kann jeden Augenblick jemand in den Keller kommen und meinen köstlichen Morgenschlaf, den ich in der Hitze gerne von 8:30h bis 16:00h halte, unterbrechen. Irgendwie muss man ja dann auch immer ein Ohr offen halten, wenn jemand im Haus ist, denn man weiß ja nie, wann das Auto gestartet werden soll, wann man zum Einkaufen mitfahren darf oder wann es in den Wald geht. Alltag bedeutet dagegen richtige Entspannung. Das Haus gehört mir und ich kann mich umfallen lassen, wo ich will, und pennen, solange ich will.
Ich liebe meinen "alltäglichen" Wachdienst. Mein Rudel höre ich schon eine Straße im voraus kommen, denn ich erkenne unseren Diesel genauso wie das Motorrad im Tiefschlaf. Leute, die unser Grundstück betreten wollen, müssen an zwei Schäferhunden zu beiden Seiten, einem Boxer und zwei kleinen Kläffern vorbei, so dass sie angemeldet sind, bevor sie um die Ecke biegen. Da hat man genug Zeit, sich langsam zu erheben, zur Tür zu gehen und warnend zu bellen, einen Schluck Wasser zu sich zu nehmen und sich wieder hinzulegen, ohne wirklich ganz wach werden zu müssen. Das ist Alltag; das ist Berner Leben.
So, ich bin dann mal weg. Geh noch 'ne Runde schlafen. Ist einfach zu warm hier oben.

In Pecking steppt der Bär. Bei 45° C im Schatten kämpfen sich Zweibeiner durch den Smog für ein paar Metallstücke am Band; sie nennen es Olympiade und wissen nicht recht, ob sie überhaupt dort sein sollten. Ich aber weiss, dass ich hier richtig bin: Mitten im Wald zwischen Bouderath und Hohn (Bild 6) mit meinem Rudel auf einem Spaziergang durch den Wald bei knapp 25° C. Das schöne Wetter lockt uns auf herrlichen Wegen immer tiefer in die Wälder; ein kleiner Bach bietet sich in der Tiefe als Erfrischung an und trübe Pfützen bieten immer wieder tolle Kakao-Stationen zum Saufen und Pfoten-Abkühlen. Frauchen finde ich heute wieder ganz besonders wichtig. Nachdem ich jetzt sechs Wochen lang Tag und Nacht mit Herrchen zusammen war, während Frauchen ohne mich ins Büro gegangen ist, durfte ich gestern schon den ganzen Tag mit ihr zusammen sein, während Herrchen sich wieder in seiner Schule herumtrieb. Heute also gehe ich ihr nicht von der Seite, und wenn ich dann mal doch gedankenlos vorgelaufen bin und beim Zurückdrehen sehe, dass Frauchen verloren gegangen ist, dann kommt mächtig Hektik auf. Glücklicherweise habe ich sie aber immer wieder gefunden! Als wir alle erwarten, dass der Parkplatz vor uns auftauchen wird, öffnet sich der Wald und ein fremder Ort zeigt seine Häuser. Das ist der Hohn, falsch: Das ist Hohn. Der falsche Ort. Also den ganzen Weg zurück, alle Pfützen noch einmal durchwaten, den Bach zum Waschen nutzen und dann wieder das Auto. Ich springe rein, falle um und verpenne die Heimfahrt. Zuhause bin ich so platt, dass ich mich vor die Haustüre lege (Bilder 8 - 10), keine Lust mehr habe zum Duschen. Natürlich habe ich trotzdem noch duschen müssen; ein schöner Tag war dieser Samstag trotzdem. Gute Nacht!

Zähneputzen ist von Zeit zu Zeit angesagt, aber das klingt viel schlimmer, als es wirklich ist. Gestern schon waren wir alle gemeinsam beim Hundemetzger -auch das klingt schlimmer, als es ist, denn ein Hundemetzger schlachtet keine Hunde, er schlachtet für Hunde!- Ich sollte mal wieder einen dicken Knochen bekommen, da meine Zähne nicht so frisch und knackig aussehen, wie sie aussehen könnten. Aber der Hundemetzger hatte keine großen Knochen. Als meine Leute aus dem Laden zurück zum Auto kamen, konnte ich schon riechen, dass ich meinen Saber vergeblich produziert hatte; wir fuhren weiter, machten gemeinsamen einen schönen Spaziergang im Wald und fuhren nach Hause, wo leider kein Knochen auf mich wartete.
Heute waren meine Leute wieder ausgeflogen, Monika im Büro, Gene bei seinen Schülern, so dass ich mich in Ruhe auf's Ohr hauen konnte. Dachte ich. Viel konnte ich allerdings nicht schlafen, da Lehrer manchmal nur kurz in die Schule fahren.
Schon beim Hereinkommen konnte ich riechen, dass Gene eine Überraschung für mich hatte. Also bin ich sofort zur Terrassentür gerannt und habe schon mal prophylaktisch auf den Fußabtreter gesabert. Und dann zeigte mir Gene eine Keule, wie ich sie noch nie gesehen habe. Ich dachte, er hätte ein Mammut umgefahren!
Wie die Bilder 11 bis 15 unschwer erkennen lassen, habe ich in den nächsten Minuten keine Zeit mehr, an dieser Seite weiterzuschreiben. Ich muss mir die Zähneputzen gehen. Sorry. Tut mir leid. Aber zuerst die Pflicht, und das mit Vergnügen!

Noch einmal zeigt sich ein Samstag in sommerlicher Form, so dass ich gleich nach dem Frühstück voller Vorfreude in den Wagen springe (Bild 16). Ungeduldig warte ich (Bild 17), bis meine Herrschaften endlich die richtigen Schuhe angezogen haben, um mit mir durch den Wald zu tapern.
Heute geht es mal wieder in den Adendorfer Wald, aber nicht die "normale Runde", sondern in Richtung Villip. Trotzdem finde ich gleich zu Beginn wieder eine tolle Kakaobar (Bild 18), an der ich mir erst einmal den Bauch vollschlage. Was ist kaltes Quellwasser oder frisches Leitungswasser gegen solch eine tolle braune Brühe???!!!
Monika und Gene gehen natürlich sofort auf Abstand, wenn ich endlich die Suppe verlasse und erfrischt auf sie zu laufe. "Lauf, lauf!" rufen sie und springen in die Höhe, wenn ich zu nahe an ihnen vorbeilaufe oder gar drohe, stehen zu bleiben und mich zu schütteln.
Ja, so kann ich meine Menschen jung halten ;-))

Sehr schön laufen kann man auf den Reitwegen, da nur ganz, ganz selten einmal Reiter mit Pferden hier auftauchen. Die Felder sind inzwischen abgeerntet (Bild 19) und eignen sich ganz toll für einen Zwischenspurt, würde ich jetzt sagen, wenn die Sonne nicht vom Himmel schiene und mir jede Lust am Rennen nähme. So trabe ich lieber im Schatten neben meinen Menschen her, verlaufe mich mit ihnen fast im Dickicht auf der Suche nach einem Hauptweg, den Gene rechts und Monika links von unserem Standort vermutet. Wenn ich jetzt schreiben müßte, wer wieder einmal recht hatte, dann müßte ich Herrchen in die Pfanne hauen, aber das wäre taktisch unklug, also lasse ich es. Es sei nur verraten, dass wir wie immer den Weg zurück zum Auto gefunden haben, und ich trotz ganz leicht beschmutzter Pfoten (Bild 20) wieder einsteigen durfte, allerdings musste ich mich auf ein Handtuch setzen. Weiß der Teufel, warum!

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