Das Tagebuch von Anton vom Fuße des Westerwaldes

  In der Apfelplantage Im Sonnenschein Posieren f�r die Kamera In der Apfelplantage Es ist sch�n warm pure Langeweile Wer kann mir widerstehen? Nu geh schon mit mir spazieren! beim Hobbyfischer in Groet in Noord Holland meine Gastsgeberin erster Spaziergang... ... in die Dünen vor dem Sommerhaus kurze W�sche auf der Terrasse Mittagsschlaf Schmuseeinheit ein m�der Tag D�nenwanderung und Waldspaziergang

<<<... Was der Sommer kaum geschafft hat, vollbringt der Herbst mit Leichtigkeit: ein strahlend blauer Himmel, toller Sonnenschein und Temperaturen im einstelligen Bereich, so dass ein Berner Fell gerade recht kommt.
Die Apfelbäumchen krümmen sich unter der Last ihrer Früchte, die Raubvögel versuchen in der Luft zu parken, um ein paar Nager beim Sonnen zu entdecken und ich fühle mich sauwohl. (Bilder 1 - 6)

Dieses Schuljahr hat auch Veränderungen in meinen Alltag gebracht, denn nun ist mein Herrchen öfter zu Hause als früher. Zuerst habe ich gedacht, das sei toll, ich könnte jetzt auch tagsüber viel mehr spielen, denn das darf ich nicht, wenn ich mitfahre nach Bonn und ins Büro gehe. Aber Pustekuchen. Wie die Bilder 7 - 10 unschwer erkennen lassen, liege ich auf der Terrasse und versuche außer Kopfstand so ziemlich alles, um Herrchen vom Schreibtisch wegzulocken, aber dabei werde ich so müde, dass ich mit dem Kopf auf der Stufe einschlafe, bevor der mal hinter seinen Monitoren auftaucht. Und wenn ich dann ins Arbeitszimmer rein gehe und ihm freundlich die rechte Hand von der Maus stupse, dann schaut er nur auf die Uhr, sagt: Du bist noch nicht dran! und arbeitet weiter, bis er plötzlich aufsteht und sagt: Gehen wir in den Park?
Dann darf ich meine Schleife durch den Ort drehen, quer über ein frisch gepflügtes Feld düsen und in der kleinen Obstplantage ein bisschen verstecken spielen zwischen den kleinen Obstbäumen und Büschen. Danach geht es wieder nach Hause und ich verbringe die nächsten Stunden damit, auf der Terrasse oder im Arbeitszimmer zu schlafen, bis ich die Frage höre: Fahren wir Monika abholen? Dann bin ich hellwach und stehe schon am Auto, bevor Herrchen noch die Schuhe angezogen hat und dann fahren wir zum Bahnhof und holen die weltbeste Brustkraulerin, Fellpflegerin und Schmusefrau ab.

Knapp drei Stunden vor meiner Haustür liegt die Nordsee und da findet sich so etwas wie meine zweite Heimat: Groet.
Dieses kleine Dorf an der See hat alles, was ein mooi hond wie ich braucht: Riesige Sanddünen, tolle Waldwanderwege, viele liebe Hunde, nette Sommerhäuser und tolle Restaurants, die mein Rudel glücklich halten.
Dieses Mal haben wir das vielleicht schönste Sommerhaus in Groet überhaupt gefunden, fast neu, Fußboden gekachelt (ich liebe es!) mit Fußbodenheizung, so dass ich auch nass auf den Kacheln liegen darf. Ein kleiner Bereich ist mein Garten unnd meine Terrasse und draußen darf ich mit meiner Gastgeberin spielen; sie ist eine ganz liebe Podenko-Dame. Der Regen kann nicht verhindern, dass ich jeden Tag in die Dünen darf und auch nicht der bescheuerte Boxer von gegenüber.
Welcher Boxer?
Also schräg gegenüber im Haus hat eine Fernsehcrew in dieser Woche einen Film gedreht, in dem neben lauter schönen Menschen auch ein schöner Boxer eine Rolle spielen sollte. Manchmal haben sie auch vor dem Haus gedreht. Und als ich einmal meine Frühstücksrunde mit Monika machen wollte, kamen wir am Set vorbei. Und da vergaß der Boxer seine Rolle völlig, rannte vom Set auf mich zu, um mich anzuspringen. Monika riss mich weg, der Boxer rutschte ins Leere bzw auf die Straße, die schönen Menschen verschwanden ganz schnell im Haus, und wir waren bereit zu kämpfen. Aber eine ziemlich genervte Tiertrainerin kam angerannt und holte mir den blöden Boxer aus dem Fell, nachdem er zwei, drei heftige Attacken gemimt hatte. Nun kennt die niederländische Tiertrainerin bestimmt ein paar neue deutsch/österreichische Flüche, aber ob sie die schönen Menschen vom Film davon überzeugen kann, dass sie eine gute Tiertrainerin ist, dürfte sehr unwahrscheinlich sein.
Ansonsten waren die holländischen Hunde alle wieder unheimlich lieb. (Weiß gar nicht, aus welchem Land der blöde Boxer war!?) Nur ein blöder deutscher Schäferhund musste in den Dünen an der Leine gehen und sein Herrchen permanent schreien hören: "Können sie ihren Köter nicht an die Leine nehmen?"
Exportschlager werden solche Knalltüten gewiss nie werden!
Ich habe jedenfalls die volle niederländische Freiheit genossen. Keine Leine am Strand! Keine Leine im Restaurant. Schöne Plätzchen unter Tischen für das eine oder andere Nickerchen. Und wenn ich wirklich mal an der Leine gehen musste, weil uns der Regen wieder in ein Bekleidungsgeschäft geschwemmt hat, dann habe ich eben mit der Leine gespielt und mit Herrchen oder Frauchen kleine Spielchen gegen die Langeweile angefangen, dass die Verkäuferinnen und Kunden stehen blieben und sagten: "Mooi hond!"
Als lieber Gast kann ich da nur antworten: "Dank u wel!"

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